Blühflächen geplant Erkelenz schafft Platz für Bienen

Erkelenz · Blühflächen helfen Bienen und anderen Insekten, Nahrung zu finden. Außerdem sind die Pflegekosten geringer. In Erkelenz stimmte die Politik jetzt dafür, nach und nach solche Flächen zu schaffen.

 Bienen sollen in Erkelenz künftig zusätzliche Nahrungsangebote finden. Für sie und anderen Insekten sollen Blühstreifen und Blühflächen angelegt werden.

Bienen sollen in Erkelenz künftig zusätzliche Nahrungsangebote finden. Für sie und anderen Insekten sollen Blühstreifen und Blühflächen angelegt werden.

Foto: dpa/Arne Dedert

Auf Initiative der Grünen werden in Erkelenz Blühstreifen und Blühflächen angelegt, die neue Lebensräume für Bienen und andere Insekten bieten. Bei einer Enthaltung stimmte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen geschlossen zu und beauftragte die Stadtverwaltung, geeignete Flächen zu suchen und darüber hinaus Einwohner zu animieren, sich ebenfalls zu engagieren.

Nach und nach soll das Vorhaben umgesetzt werden. „Der Bestand an Bienen, Wildbienen und vielen anderen Insekten ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen“, wodurch sowohl die Tier- als auch Pflanzenwelt in ihrem Bestand gefährdet sind, erklärte die Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Erkelenz und warnte davor, dass davon wiederum „Schmetterlinge, Falter und auch heimische Singvögel betroffen sind“. Als Grund dafür führten sie fehlende Nahrung infolge des Wegfalls natürlicher Blühflächen an, die zunehmend in Neubaugebieten, für Ackerflächen oder in zunehmend versiegelten Privatflächen aufgingen.

Erste Ideen, wo Blühflächen entstehen könnten, teilte die Stadt Erkelenz bereits dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen mit, will diese nun aber noch einmal bis zur nächsten Sitzung konkretisieren. „Wir sind sehr froh, dass unser Antrag so von der Verwaltung aufgegriffen worden ist. Wir haben damit anscheinend einen Nerv getroffen“, stellte Dignanllely Meurer von den Grünen fest.

Dass es Erfahrungen mit dem Thema gibt, machte die Stadtverwaltung deutlich. Sie wies auf ökologische Ausgleichsflächen hin, wie am Oerather Mühlenfeld, und innerstädtische Bereiche, wie im Ziegelweiherpark, auf denen bereits seit einigen Jahren mit Wildblumenmischungen experimentiert wird. Weitere Flächen seien denkbar im Gewerbegebiet Gipco, an der Düsseldorfer Straße, an der Bundesstraße 57, in den Grünzügen Süd und West sowie an der Westpromenade, Krefelder und Antwerpener Straße oder auch an den Zufahrten zu Borschemich, Immerath (neu) und Keyenberg (neu). Ein weiteres Argument der Stadtverwaltung, dem Antrag der Grünen zuzustimmen, sind die Kosten gewesen. Für die Anlage und Pflege eines Gebrauchsrasens sind demnach etwa 10 Euro im Jahr zu kalkulieren, für Beetflächen 30 Euro und für Wildwiesen rund 4 Euro.

Die FDP sah den Vorstoß positiv, jedoch riet Werner Krahe dazu, vor allem größere Flächen auszuwählen. Diese seien nach seinen Erkundigungen, die er eingeholt habe, für den Insektenschutz sinnvoller als kleine Flächen entlang von Straßen. Nichtsdestotrotz sollten auch an Straßen vermehrt Blühstreifen angelegt werden, „aus Kostengründen für den Pflegeaufwand“. Die CDU freute sich ebenfalls über den Antrag der Grünen, erklärte Klaus Steingießer, zeige der doch, dass ein ähnlicher Antrag seiner Partei in Kooperation mit dem Erki-Arbeitskreis vor einigen Jahren die richtige Richtung gewiesen habe. Dass dem aus seiner Sicht kein erkennbarer Erfolg beschieden gewesen sei, entgegnete Ferdinand Kehren von der SPD und war sich sicher, dass dies bei dem jetzt vorliegenden Vorschlag von Grünen und Stadtverwaltung anders sein werde.

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