Ausstellung in Schwanenberg Landwirtschaft im Miniformat

Schwanenberg · Hartmut Keller und Michael Müller begeisterten Modellbaufreunde mit einer Ausstellung im evangelischen Gemeindehaus in Schwanenberg.

Michael Müller (Mitte) und Hartmut Keller (r.) präsentieren Modellbauten im Maßstab 1:32.

Michael Müller (Mitte) und Hartmut Keller (r.) präsentieren Modellbauten im Maßstab 1:32.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Heiligabend 1971: Das Christkind bringt Hartmut Keller einen Bauernhof, mit dem sich der kleine Junge intensiv beschäftigt. „Irgendwann war er kaputt gespielt und nicht mehr zu reparieren“, erinnert sich der heute 55-Jährige. Das Weihnachtsgeschenk seiner Eltern musste entsorgt werden. Doch vergessen hat er es nie. Im Internet fand er vor einigen Jahren eine identische Ausführung. Der Grundstock seiner umfangreichen Sammlung, aus der der Genfelder Landwirt einige seltene Exponate im evangelischen Gemeindehaus zeigte.

Das Besondere der einzigartigen Modellbauausstellung: Sein Freund Michael Müller (47) präsentierte dazu die von ihm veränderten Modellbau-Fahrzeuge, die der Familienvater mit einer Fernsteuerung versieht. Mit Hilfe eines 3D-Druckers stellt der Hobbybastler die passenden Ergänzungen für seine Spielzeug-Welt her: Kräne, Ladegut, Anbauteile für Traktoren oder Baustellen-Zubehör. Wo seine detailgetreuen Nachbildungen entstehen? „Zu Hause habe ich mein eigenes Zimmer“, verriet Müller. Eine Facebook-Gruppe brachte ihn mit Hartmut Keller zusammen. „Wir kannten uns schon aus der evangelischen Kirchengemeinde, aber nicht näher“, erzählte der IT-Experte.

„Nur schauen, nicht spielen“ stand auf den Hinweisschildern für die kleinen und großen Besucher der spektakulären Gemeinschaftsausstellung, die auch Pfarrer Robin Banerjee begeisterte. Die Mädchen und Jungen durften trotzdem aktiv werden und in der so genannten Fahr-Arena Müllers Fahrzeuge be- oder entladen sowie den dunkelbraunen Kaffee-Acker bestellen. Dafür verwendet der Schwanenberger alten Kaffeesatz, der den Vorteil hat, das Plastik seiner individuellen Konstruktionen nicht anzugreifen und sich nicht in den Reifen-Profilen festzusetzen.

Sein Sammler-Kollege Hartmut Keller freute sich, einen Teil seines privaten Museums zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellen zu dürfen. Einen alten Bauernhof aus dem Erzgebirge, der etwa 1930 hergestellt wurde, hatte der gelernte Landwirt ebenso mitgebracht wie den DDR-Bergbauernhof aus dem Jahr 1966 mit Ziegen und Traktoren, das Kölner Feldhaus von 1975 oder den Fränkischen Hof und die alte französische Windmühle. In einem umgebauten Pferdestall bewahrt der begeisterte Bauernhof-Sammler seine seltenen Schätze aus Kindheitstagen auf. Bei Haushaltsauflösungen wird er oft auf einem bekannten Internet-Verkaufsportal fündig. Als die beiden Männer auf der Suche nach einem geeigneten Ausstellungsraum waren, bot Pfarrer Robin Banerjee sofort das evangelische Gemeindehaus am Schwanenberger Markt an. Der Geistliche sei „sofort Feuer und Flamme“ gewesen, berichtete Michael Müller. Zahlreiche Besucher sahen sich die seltenen Ausstellungsstücke an, die am Sonntag noch um einige Exponate ergänzt wurden, die vier Sammler aus NRW beisteuerten, die ebenfalls Mitglieder der Facebook-Gruppe sind, der auch Hartmut Keller und Michael Müller angehören.

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