Bauarbeiten am Tagebau Garzweiler L277 wird abgerissen – Tagebaugegner protestieren

Erkelenz-Keyenberg · Die Landstraße zwischen Keyenberg und Lützerath wird ab Montag, 20. Juli, gesperrt. RWE will dann mit dem Abriss der Fahrbahn beginnen. Tagebaugegner rufen deshalb erneut zum Protest auf. Am Sonntag soll es eine Demo geben.

 Die Landstraße 277 bei Keyenberg wird ab Montag für den fortschreitenden Tagebau Garzweiler abgerissen.

Die Landstraße 277 bei Keyenberg wird ab Montag für den fortschreitenden Tagebau Garzweiler abgerissen.

Foto: Ruth Klapproth

Für den Braunkohlentagebau Garzweiler II werden auf Erkelenzer Stadtgebiet die nächsten Straßenbauarbeiten angekündigt: Die Landstraße 277 wird zwischen der Einmündung der L354 bei Keyenberg und Lützerath ab Montagmorgen, 20. Juli, für den Verkehr gesperrt, um mit dem Abriss der Fahrbahn beginnen zu können. Das teilt Guido Steffen von der RWE Power AG mit.

Gegner des Braunkohlentagebaus wollen wegen des angekündigten Straßenabrisses protestieren. Die Initiatoren von „Alle Dörfer bleiben“ laden für Sonntag, 19. Juli, zu einer Demo mit einer Auftaktkundgebung um 12.30 Uhr an der Kreuzung Keyenberg/Wanlo und einer Schlusskundgebung um 15 Uhr in Lützerath ein. „Es geht um das Überleben der Dörfer am Tagebau Garzweiler, es geht um Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich, Berverath und Lützerath“, teilen die Organisatoren mit.

Die Polizei rechnet mit bis zu 1000 Teilnehmern an der Demonstration am Sonntag. „Wir werden im Vorfeld keine Angaben darüber machen, mit welchen Kräften wir vor Ort sind“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. RWE weist darauf hin, dass die Sperrung und der Abriss der L277 für die Bürger der betroffenen Orte nicht überraschend komme, sondern lange absehbar waren. „Die Maßnahme ist mit der Stadt Erkelenz und den Straßenbaulastträgern abgestimmt“, erklärt Konzern-Sprecher Guido Steffen, „RWE liegen alle Genehmigungen für den Rückbau der L277 und die Fortführung des Tagebaus vor.“

Der Rückbau der Straße sei zur Fortführung des Tagebaus notwendig, da die Straße im genehmigten Abbaufeld des Tagebaus Garzweiler liege. Bereits in einigen Wochen werde die oberste Sohle die Straße erreicht haben. Außerdem werde die L277 in diesem Bereich bereits seit Februar 2019 als Werksstraße betrieben.

Laut Tagebaubetreiber RWE wurde mit den Verkehrsbehörden ein umfangreiches Verkehrskonzept abgestimmt. Der überörtliche Verkehr aus dem Raum Jackerath wird an Holzweiler vorbei über die Landstraße 19 in Richtung Erkelenz und Autobahnen 44neu und 46 geleitet. Für die regionalen Nord-Süd-Verkehre steht weiterhin das Autobahnetz mit der A44/A46/A61 und den Anschlussstellen Wanlo und Jackerath zur Verfügung.

Für den innerörtlichen Verkehr zwischen Keyenberg und Holzweiler kann die Landstraße 12 genutzt werden. Die Zufahrt nach Lützerath ist weiterhin von Süden aus Richtung Jackerath über die L277 möglich. Die Zufahrt aus Richtung Keyenberg und Mönchengladbach zur Anschlussstelle Wanlo der A61 und damit zum gleichnamigen Autobahnkreuz bleibt offen.

„Sollten sich Verkehrsteilnehmer verfahren haben, können sie an zwei Wendeplätzen am Nord- und Südende der L277 umdrehen“, erklärt Guido Steffen. Keyenberg und Holzweiler werden für den überörtlichen Lkw-Verkehr gesperrt.

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