Matinee in Erkelenz Gitarre und Konzertina im Dialog

Erkelenz · Das britische Acoustic-Duo, bestehend aus Gitarrist Ben Walker und Konzertinaspieler Rob Harbron, erfrischte das Publikum bei einem Matineekonzert in der Leonhardskapelle mit den traditionellen Klängen britischer Folkmusik.

 Ben Walker (l.) und Rob Harbron beim Matineekonzert mit besonderen Klängen in der Leonhardskapelle.

Ben Walker (l.) und Rob Harbron beim Matineekonzert mit besonderen Klängen in der Leonhardskapelle.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Eine besondere Atmosphäre entsteht, wenn sich an einem Sonntagmorgen die warmen Töne einer Konzertina mit Gitarrenklängen mischen. Viermal im Jahr präsentiert die Acoustic Night Erkelenz im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Kultur GmbH der Stadt Erkelenz internationale Künstler in der Erkelenzer Leonhardskapelle.

Zum dritten Konzert des Jahres war Ben Walker, bekannter britischer Fingerstyle-Gitarrist, eigens nach Erkelenz gekommen. Inspiriert von traditionellen alten Melodien und der britischen Folkmusik entwickelte Walker seine eigenen filigranen Melodien, mit denen er schon mehrmals seine Zuschauer in Erkelenz begeisterte. „Mein Gitarrenlehrer hat mich als Kind immer diese alten Stücke spielen lassen. Damals habe ich mich gefragt, warum viele dieser Stücke so eine bestimmte Melodie am Ende beinhalten. Heute weiß ich, dass man in diese Melodien und diese Stücke erst hineinwachsen muss und man sie dann versteht.“

Zusammen mit seinem Freund und Konzertinaspieler Rob Harbron war Ben Walker nun in einem Matineekonzert in der Leonhardskapelle zu erleben. Die Konzertina ist eine spezielle kleine sechseckige Variante eines Akkordeons, die aus England stammt. „Mein Urgroßvater war Konzertinaspieler. Ich habe ihn zwar selbst nie spielen hören, aber ich habe auf seiner Konzertina selbst zum ersten Mal gespielt. Da war ich 14 Jahre alt“, erklärt er. Seitdem hat Harbron die Klänge des besonderen Instruments für sich entdeckt und gelernt, der Konzertina auffallende Melodien zu entlocken.

Alleine und zusammen spielten die beiden Musiker ihre Stücke und lobten die besondere Akustik in der Leonhardskapelle. Die Geschichten, die hinter den Instrumentalstücken stecken, erzählten die beiden zwischen den Stücken. So nahm Ben Walker das Publikum unter anderem mit auf eine Reise in ein kleines Dorf im Herzen Großbritanniens mit „A Trip to Nettlebed” und mit dem Lied „Afon“ an einen walisischen Fluss. Schottische Klänge ertönten mit den „Midnight Schottisches“. „Ich bin mitten in der Nacht wach geworden und hatte diese Melodie im Kopf, erklärte Rob Harbron schmunzelnd. Die Melodie von „Mill Lare“ dahingegen sei beim Spazierengehen entstanden. Zusammen spielten sie „The Brink of July“, „Says Plato“, „Women and Wine“ sowie „Glastonbury“ und „Blazing Star“. Die Klänge entführten in die Weiten Englands, was dem Publikum offenbar sehr gefiel. Denn zum Schluss bat es die beiden noch auf der Bühne zu bleiben – das Duo dankte es mit einer Zugabe aus „Mount Hills“ und „Waiting for Rain”.

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