Was im Rheinischen Revier erreicht werden soll Auftakt zu Klimaprotesten

Erkelenz · Die Veranstalter erklären zum Klimaprotest-Wochenende ihre Positionen. Am Samstag findet eine Großkundgebung in Keyenberg statt.

 Unterschiedliche Akteure erklärten bei einer Pressekonferenz in Keyenberg, wieso sie zu Protesten für Klimaschutz und gegen den Braunkohlenabbau aufrufen.

Unterschiedliche Akteure erklärten bei einer Pressekonferenz in Keyenberg, wieso sie zu Protesten für Klimaschutz und gegen den Braunkohlenabbau aufrufen.

Foto: Speen

Mit einer Pressekonferenz auf einer Keyenberger Wiese ist das Klimaprotest-Wochenende im Rheinischen Revier eröffnet worden. Noch einmal haben die unterschiedlichen Veranstalter am Mittwoch ihre Positionen erklärt, weshalb sie zur Teilnahme an ihren Aktionen aufrufen. Sie richten sich gegen den fortschreitenden Braunkohleabbau, zweifeln an der Effektivität des Berliner Kohlekompromisses und kritisieren das ausbleibende Engagement der Politik, den Klimawandel zu stoppen. Sie fordern Deutschland auf, sofort zu reagieren. Die Gruppe „Ende Gelände“, die ihr Camp in Viersen aufgebaut hat, will den Kohle-Stopp sogar selbst umsetzen. Dazu kündigte Pressesprecherin Kathrin Henneberger an, den Tagebau „mit unseren Körpern zu fluten“. Die Klimakrise gerate außer Kontrolle: „Wir warten definitiv nicht bis 2038, denn dann passiert, wovor die Wissenschaft uns warnt.“

Kritik am im Januar in Berlin beschlossenen Kohlekompromiss, der den Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038 vorsieht, war bei der Pressekonferenz allgegenwärtig. „Wir sind nicht gewillt, weiter Schmerz und Leid zu erdulden“, sagte Britta Kox aus Berverath, die der bundesweiten Initiative „Alle Dörfer bleiben“ angehört und sich gegen weitere tagebaubedingte Umsiedlungen aussprach. Es sei nicht mehr nötig, Heimat zu zerstören: „Die Kohle von gestern bedroht morgen die Zukunft unserer Kinder.“ Sie forderte darüber Sicherheit von der Bundespolitik.

Direkt an den Tagebaubetreiber wandte sich Niklas Schinerl von Greenpeace: „RWE Power muss stoppen, am Hambacher Wald und an den Dörfern täglich Fakten zu schaffen.“ Der Energiekonzern sei für den „Klimawandel zentral mitverantwortlich“ und müssen reagieren, damit Deutschland die Pariser Klimaziele noch erreichen könne.

Der Klimaprotest am Wochenende besteht aus verschiedenen Veranstaltungen. Zunächst wird es am Freitag eine Demonstration von „Fridays for Future“ in Aachen geben. Danach werden diese jungen Menschen am Samstag um 11 Uhr nach Hochneukirch kommen und von dort am Tagebau entlang zu einer Großkundgebung nach Keyenberg laufen, die um 13 Uhr startet und mit einer Aktion enden soll, in der sich die Teilnehmer schützend vor die Umsiedlungsorte stellen. Diesen Teil wiederum organisieren „Alle Dörfer bleiben“, Greenpeace, Campact und Naturfreunde Deutschland. Zugleich kündigt „Ende Gelände“ für Freitag und Samstag „Aktionen zivilen Ungehorsams“ an. Die Aktionen sind unterschiedlich, das Ziel ist gleich, machten Uwe Hiksch (Naturfreunde Deutschland) und Carla Reemtsma (“Fridays for Future“) am Mittwoch deutlich: „Wir lassen uns als Klimabewegung nicht auseinander dividieren“, und „wir werden mit vielen Akteuren zeigen, dass wir gemeinsam gegen die Klimakrise kämpfen“.

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