Diepenthal neuer Leiter des Cusanus-Gymnasiums Schulalltag, ein positives Sozialumfeld

Erkelenz · Jörg Diepenthal übernimmt die Leitung eines des größten Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. In seiner Antrittsrede im Cusanus-Gymnasium in Erkelenz hob er das Menschliche und das Miteinander hervor.

 Jörg Diepenthal fühlte sich von der Musik zu seiner Einführung als Leiter des Cusanus-Gymnasiums berührt, wie er dankend an Hannah Forg (2.v.r.), Clemens Phlippen, Jana und Lian Elias Schell (r.) gewandt äußerte.

Jörg Diepenthal fühlte sich von der Musik zu seiner Einführung als Leiter des Cusanus-Gymnasiums berührt, wie er dankend an Hannah Forg (2.v.r.), Clemens Phlippen, Jana und Lian Elias Schell (r.) gewandt äußerte.

Foto: Ruth Klapproth

Mit großer Vorfreude geht das Cusanus-Gymnasium in eine neue Ära. Das ist bei der Einführung des neuen Schulleiters in allen Grußworten zu hören und zu spüren gewesen, wobei letzteres für Jörg Diepenthal besondere Bedeutung haben dürfte. Das atmosphärische Miteinander liegt ihm am Herzen, strich er in seiner Antrittsrede heraus: „Schulalltag ist so zu gestalten, dass er sich positiv auf alle auswirkt.“

Zwei Monate nach der Verabschiedung der langjährigen Schulleiterin Rita Hündgen hat Jörg Diepenthal offiziell die Leitung des Cusanus-Gymnasiums übernommen, das mit fast 1600 Schülern weiterhin eines der größten in Nordrhein-Westfalen ist. Unbekannt ist Diepenthal dort nicht. Manch einer mag ihn noch als Referendar kennen, als der er vor 20 Jahren an die Erkelenzer Schule kam. Andere haben ihn erst in den vergangenen elf Jahren kennengelernt, nachdem er über Stationen im Westfälischen und in Heinsberg an das Cusanus-Gymnasium zurückgekehrt war. Diepenthal, der verheiratet ist, zwei Kinder hat und Hobbyfußballer ist, ist in Erkelenzer aber auch aufgrund einer weiteren Leidenschaft bekannt, der zum Theater. In den vergangenen Jahren hat er mit Schülergruppen das eine oder andere Stück auf die Bühne gebracht, darunter „Traumzeit einer Sommernacht“ nach Shakespeare oder das Musical „Anne Frank – Denke an all’ das Gute und Schöne“.

Dem neuen Schulleiter seien noch viele Jahre beschieden, in denen er das Cusanus-Gymnasium gestalten könne, erklärte Schuldezernent Paul Palmen, der für die Bezirksregierung Köln nach Erkelenz gekommen war, und hatte nachgerechnet: „Sie haben noch 22 Jahre bis zum Ruhestand.“ Er selbst werde seinen in zwei Wochen antreten und freue sich, in Jörg Diepenthal seinen letzten neuen Schulleiter begrüßen zu dürfen. Er sei sich bei dem 45-Jährigen nach dem langen und intensiven Auswahlverfahren sicher, dass er „ein Garant dafür ist, dass diese Schule in der Region weiterhin eine Leuchtturmfunktion innehat“.

Aufgaben, die gestaltet werden wollen, liegen viele vor dem neuen Schulleiter. Umstellung auf G 9, Ausgestaltung der Lehrpläne, Digitalisierung des Unterrichts und einen Berg alltäglicher Arbeiten listete der stellvertretende Schulleiter Willi Gronenthal auf, versicherte aber: „Elternschaft, Schüler und SV, Mitarbeiter, Verwaltung und Lehrer – auf diese Säulen kannst Du bauen.“ Dass er all diese Menschen eng in seine Arbeit einbinden will, versicherte wiederum Jörg Diepenthal, dem eine „Beteiligungskultur“ wichtig ist. Der Schulalltag sei so zu gestalten, dass der sich positiv auf alle auswirke, das Lernumfeld sei so zu gestalten, dass sich ein positives soziales Umfeld ergebe. Als er vor 20 Jahren als Referendar zum ersten Mal an das Cusanus-Gymnasium nach Erkelenz gekommen war, habe ihn die dort herrschende Atmosphäre besonders gefallen: „Ich habe ein Identifikationsgefühl gespürt, das dank der vielen Arbeitsgemeinschaften weit über den Unterricht hinausging.“

Bei allen anstehenden Aufgaben und Veränderungen will Diepenthal dem Menschlichen auch in Zukunft viel Platz einräumen: „Wir unterrichten zuallererst nicht Fächer, sondern Schülerinnen und Schüler.“ Der Fachunterricht sei grundlegend und dürfe nicht zu kurz kommen, betonte Diepenthal in seiner Antrittsrede weiter, letztlich aber habe er der Persönlichkeitsentfaltung der Kinder und Jugendlichen zu dienen.

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