Bezirksausschuss Holzweiler/Immerath Ausschuss will Raserei in Immerath stoppen

Immerath/Holzweiler · Mit der Verkehrssituation in Immerath (neu) und der Stromversorgung in Holzweiler (Brüderstraße) beschäftigten sich die Mitglieder des Bezirksausschusses Holzweiler/Immerath in der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl. Jetzt müssen Ideen her.

 Tempo-30-Schilder reichen nicht aus, meinen die Immerather.

Tempo-30-Schilder reichen nicht aus, meinen die Immerather.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der letzte Beschluss des Bezirksausschusses Holzweiler/Immerath vor der Kommunalwahl im September und der Neubesetzung betrifft die Verkehrssituation im neuen Immerath. Die Hauptstraße durch den Ort zwischen den Kreisverkehren in Kückhoven und bei Bellinghoven sei zur „reinen Rennstrecke“ geworden, hieß es bei der letzten Sitzung des Gremiums im Kaisersaal.

Die Stadtverwaltung wird nach dem einstimmigen Beschluss des Ausschusses aufgefordert, sich Gedanken zu machen, wie die Raserei durch den Ort verhindert werden kann. Eine von den Mitgliedern vorgeschlagene Lösung sieht vor, an allen Kreuzungsbereichen und Einmündungen, an denen ohnehin schon die allgemeine Regelung Rechts vor Links gilt, drei geteilte Haltelinie auf den Straßenbelag zu malen, um optisch die Autofahrer zur Tempodrosselung zu bewegen.

Nicht nur wegen der Umbauarbeiten an der Kölner Landstraße gibt es nach Ansicht der Ausschussmitglieder ein vermehrtes Verkehrsaufkommen. Viele Autofahrer hätten die Durchgangsstraße durch Immerath für sich als Abkürzung nach Katzem und weiter zur A 61 entdeckt. Mit Tempo-30-Schildern allein könnte ihnen nicht beigekommen werden, beklagten die heimischen Kommunalpolitiker.

Einstimmig unterstützt der Bezirksausschuss auch einen Antrag der CDU Holzweiler. Dort soll, wie Dirk Heupts vorschlug, die Stadt dafür sorgen, dass endlich eine stabile und dauerhafte Stromversorgung im Bereich der Brüderstraße und Kirche installiert werde. Heupts erinnerte an die letzten beiden Weihnachtsmärkte, bei denen sich die Dorfgemeinschaft den Strom über eigene, improvisierte Leitungen „besorgen“ musste. Ein stationärer Stromanschluss diene der Stärkung des Vereins- und Dorflebens, zumal auch andere Feiern in diesem Bereich stattfinden.

Der Bezirksausschuss erweiterte diesen Antrag um die Prüfung, ob im Bereich des Kirmesplatzes noch eine ausreichende Stromversorgung gewährleistet sei oder sie verbessert werden müsse, und um die Bitte, die Stadt solle die Installation von Ladestationen für Elektro-Fahrräder und für Elektro-Autos vornehmen. Dies alles soll „kurzfristig“ geschehen und nicht erst im Rahmen eines Dorfentwicklungsplans für Holzweiler berücksichtigt werden.

Auf die zukünftige Entwicklung des Seilerdorfs Holzweiler ging der Ausschussvorsitzende Hans-Josef Dederichs in seinem Bericht über die Arbeit des Zweckverbands Landfolge Garzweiler ein. Es sei vorteilhaft, dass der Zweckverband jetzt bei der Planung zur Renovierung der Alten Schule beteiligt sei. Ins Gespräch brachte er auch das Dokumentationszentrum im Osten des Ortes in geplanter unmittelbarer Nähe zur zukünftigen Abbaukante des Tagebaus.

Ungewiss sei aber sowohl die Linienführung des Tagebaus Garzweiler II als auch die tatsächliche Ausgestaltung der zukünftigen L 19. Dederichs verwies auf ein Angebot des Geschäftsführers des Zweckverbands, Volker Mielchen, der sich bereiterklärt habe, dem neuen Bezirksausschuss zu berichten, „wenn es wirklich interessant“ werde für Holzweiler.

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