Akkordeonkonzert in der Leonhardskapelle Schwelgen in Akkordeonklängen

Erkelenz · HeJoe Schenkelberg präsentierte zum größten Teil Eigenkompositionen: Die atmosphärisch schönen Klangbilder brachte er teils mit eigener Keyboard-Begleitung und „Orchester“ dar. Im zweiten Konzertteil sang das Publikum mit.

 HeJoe Schenkelberg gab ein Konzert auf seinem Akkordeon, in dem er sich teilweise selbst auf dem Keyboard begleitete.

HeJoe Schenkelberg gab ein Konzert auf seinem Akkordeon, in dem er sich teilweise selbst auf dem Keyboard begleitete.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

HeJoe Schenkelberg hat sich vor mehr als drei Jahrzehnten in Paris vom Akkordeonspiel begeistern lassen und seither dieses Instrument für sich an erste Stelle gesetzt. Ursprünglich hatte er mit Klavier angefangen und nahm später Keyboard und Synthesizer dazu, erzählte er beim Konzert in der Leonhardskapelle. „Vor 45 Jahren haben wir die erste Rockband in Heinsberg gegründet“ – „Orange Pekoe“ trat mit Melodierock auf. Entsprechend lag es für den „Poeten der Klänge“ nahe, sich teils selbst beim Akkordeonspiel auf dem Keyboard zu begleiten: Eine relativ ungewöhnliche instrumentale Kombination, die ebenso wie eigene eingespielte Orchester-Parts das Klangspektrum erweiterte. Sehr kreativ war zudem die Musikauswahl mit Eigenkompositionen und eigenen Arrangements von Medleys. Und im zweiten Konzertteil sang das Publikum mit.

Die „Erkelenzer Frauen Aktion“ (Efa) hatte zum Konzert eingeladen und Vorsitzende Ellen Dittmann begrüßte zum „musikalischen Abend mit Akkordeon“. Unter den Zuhörern befanden sich auch einzelne Männer – so heißen die Efa-Mitglieder zu manchen Anlässen ebenso gerne männliche Teilnehmer oder Akteure willkommen. Innerhalb ihres Jahresprogramms stellen Konzerte neben Seminaren, Vorträgen, kulturellen Workshops sowie Kunst, Lesungen und Kabarett einen weiteren Baustein dar.

Mit großer Klangfülle wartete das Akkordeon auf, das HeJoe Schenkelberg souverän bespielte. Er ließ im ersten Konzertteil einige seiner Eigenkompositionen, mit denen er atmosphärisch schöne Klangbilder erschaffen hatte, hören. So präsentierte er das Stück „Eulengeflüster“, das er seinen Eltern als Eulenliebhabern gewidmet hat. Oder er ließ „Himmelblau“ hören und spielte mit seinem „Orchester vom Band“ rhythmische sowie diffus, wie von Wind oder Wasser erzeugte, rauschende Klangsequenzen zusätzlich ein. Die Komposition „Clara“ hatte er für seine damalige Lebensgefährtin passend zu deren Lebensstil geschrieben. Das Tempo zog hierin an, und das Werk riss mit beschwingtem, lebhaftem Ausdruck mit. Wie schön auf die Erde fallendes Wasser klingen kann, umschrieb „Der Poet der Klänge“ in „Regentropfen“. Auf ein Hin- und Herspringen von Tönen folgten fließende, perlende und helle Notenreihen. Entsprechend der wechselnden Konsistenz des Elements. Darüber hinaus hatte Schenkelberg sich bei der Liebesgeschichte „Indian Serenade“ mit langen Noten der Darstellung wertvoller Momente gewidmet; eine Komposition nach der literarischen Vorlage eines englischen Schriftstellers. HeJoe Schenkelbergs Musik weist immer auch Elemente aus musikalischen Stilrichtungen wie Blues, Rock oder Jazz auf. Stimmungsvoll kam ein selbst arrangiertes Blues-Medley daher, dem er eine „Reise durch Europa“ folgen ließ. Die Zuhörer gingen immer wieder mit Fuß-Wippen und viel Beifall mit. Unter den vielen Melodien versuchten sie, die bekannten herauszuhören.

Er trete überwiegend im Kreis Heinsberg und in Aachen und Umgebung auf, erzählte der Musiker am Rande. Bei seiner Ausbildung am Klavier habe es nahegelegen, dass er sich teils selbst zum Akkordeonspiel am Keyboard begleite. Dabei sei die Umstellung wieder von waagerechten auf senkrechte Tasten eine Herausforderung. Das Schöne am Akkordeon sei unter anderem, dass mit ihm das Spiel von Akkorden und damit von jeder Tonart möglich sei.

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