Erkelenzer Lande Heimatverein eröffnet Ausstellung über Ordensschwestern

Erkelenz · In Hohenbusch hat der Heimatverein der Erkelenzer Lande eine Ausstellung über Ordensschwestern eröffnet. Ihr Wirken, so Vorsitzender Günther Merkens, sei etwas in Vergessenheit geraten.

 Frank Körfer und Rita Hündgen führen ausführlich in die Ausstellung "Ordensschwestern im Erkelenzer Land - eine Spurensuche" im Priorensaal von Haus Hohenbusch ein.

Frank Körfer und Rita Hündgen führen ausführlich in die Ausstellung "Ordensschwestern im Erkelenzer Land - eine Spurensuche" im Priorensaal von Haus Hohenbusch ein.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Astrid Wolters, die stellvertretende Bürgermeisterin von Erkelenz, erinnerte sich noch gut daran, als ihre Kinder geboren wurden und sie als junge Mutter im Krankenhaus von Ordensschwestern wertvolle Tipps im Umgang mit Säuglingen bekam. „Die Geschichte der Ordensschwestern ist ein wichtiger Teil unserer Stadtgeschichte“, sagte sie, als sie zusammen mit dem Heimatverein der Erkelenzer Lande und dem Förderverein Hohenbusch im Priorensaal des früheren Kreuzherrenklosters Haus Hohenbusch die Ausstellung „Ordensschwestern im Erkelenzer Land – eine Spurensuche“ feierlich eröffnete.

Es sei an der Zeit gewesen, sich den Ordensschwestern, die das Leben im Erkelenzer Land maßgeblich prägten, zu widmen, fand Günther Merkens, der Vorsitzende des Heimatvereins der Erkelenzer Lande. „Das Wirken der Ordensschwestern ist etwas in Vergessenheit geraten.“ Rita Hündgen vom Vorstand des Heimatvereins und Frank Körfer, Vorsitzender des Fördervereins Hohenbusch, hatten die Ausstellung gemeinsam konzipiert – und zwar mit Blick auf das 100-jährige Bestehen des Heimatvereins der Erkelenzer Lande und das nunmehr auch schon 20-jährige Bestehen des Fördervereins Hohenbusch. Zumindest die Ausstellung wollte der Erkelenzer Heimatverein realisieren. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie musste der Heimatverein etliche Veranstaltungen, die mit dem besonderen Jubiläum im Zusammenhang standen, absagen.

Warum sich der Heimatverein der Erkelenzer Lande mit diesem Thema der neuen Ausstellung beschäftigt hat, begründete Vorsitzender Günther Merkens. „Im Jahr 1802 wurden von den Franzosen das Franziskanerkloster, gegründet 1645, im Zentrum von Erkelenz, und das Kreuzherrenkloster Hohenbusch, gegründet 1302, vor den Toren der Stadt, aufgelöst, die Ordensleute vertrieben, die Gebäude säkularisiert und verkauft. Weniger bekannt hingegen ist die Tatsache, dass sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche neue Klöster gründeten. Die Initiative zur Niederlassung dieser neuen Gründungen im preußischen Rheinland ging nach Abzug der Franzosen von der katholischen Bevölkerung aus. Stiftungen und Schenkungen von privater Seite schufen dafür die wirtschaftliche Grundlage.“

Unter den Neugründungen befanden sich auch Ordenshäuser, insbesondere von Ordensschwestern, die auf private und kirchliche Initiativen hin kleinere Gemeinschaften in Städte und Dörfer entsandten. Dies hatte auch seine Grund. „Die Schwestern halfen unter anderem in der Krankenpflege, in der Seniorenbetreuung und in der Kindererziehung und Schulbildung. Mit diesen unterschiedlichen und karitativen Aufgaben betraut, genossen sie in den Orten hohes Ansehen“, erzählte Günther Merkens weiter.

Klösterliche Gemeinschaften gab es so etwa auch im Erkelenzer Land – beispielsweise in Erkelenz, in Golkrath, in Holzweiler, in Kückhoven, in Lövenich, in Borschemich und auch in Immerath. Die Ordensschwestern prägten so das Erkelenzer Land. Bis in die 1980er Jahre waren in Erkelenz noch einzelne Schwesterngemeinschaften vertreten. Merkens: „Heute hingegen sind sie weitgehend in Vergessenheit geraten. Darum möchten wir mit dieser Ausstellung im Priorensaal von Haus Hohenbusch an das segensreiche Wirken der Schwestern im Erkelenzer Land erinnern und haben uns deshalb auf Spurensuche begeben.“

Rita Hündgen, die maßgeblich Anteil am Konzipieren der Ausstellung hatte, erinnerte sich aus ihren eigenen Kindertagen in Rath-Anhoven an Ordensschwestern und was diese für die Menschen geleistet haben.

Die Ausstellung ist auf Roll-ups zu sehen, die sehr ausführlich eine lange und spannende Geschichte erzählen. Wer hingehen möchte, sollte Zeit mitbringen – und vor allem daran denken, dass in der Ausstellung im Hohenbuscher Priorensaal Maskenpflicht gilt.

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