Erkelenz Erkelenz hat Überalterung im Blick

Erkelenz · Bürgermeister Peter Jansen beschäftigt sich beim Runden Tisch mit der demografischen Entwicklung. Erkelenzer Steuereinnahmen pro Person knapp hinter Mönchengladbach, aber im Kreis weit voraus.

 Der Erkelenzer Gewerbepark Gipco aus der Luft. Dessen Erweiterungsperspektiven sind gut – wichtig vor dem Hintergrund der sich in den kommenden Jahren ändernden Bevölkerungsstruktur.

Der Erkelenzer Gewerbepark Gipco aus der Luft. Dessen Erweiterungsperspektiven sind gut – wichtig vor dem Hintergrund der sich in den kommenden Jahren ändernden Bevölkerungsstruktur.

Foto: Laaser (Archiv)

Schon beim Neujahrsempfang in der Stadthalle hatte Bürgermeister Peter Jansen den demografischen Wandel in der Stadt Erkelenz ins Zentrum seiner Rede gestellt. Als Gast der jüngsten Sitzung des "Runden Tisches" untermauerte er die herausragende Stellung der Bevölkerungswissenschaft, "zumal diese auch bundesweit das Thema ist, wie ich beim Deutschen Städtetag erfahren habe", betonte Jansen. Und fügte hinzu, "das wir das Thema zwar bewusst, aber etwas relaxter angehen können als andere Städte".

Diese Erkenntnis zog er aus dem bundesweit anerkannten Demografiebericht der Bertelsmann-Stiftung und Auswertungen der Stadt Erkelenz. Jansen: "Wir denken da an einen Zeitraum bis 2030 — zehn bis 15 Jahre sind doch gar nicht so weit weg. Und weil Bevölkerung weg bricht, müssen wir uns Gedanken machen".

Im Vergleich zum Bevölkerungsstand von 2011 ist damit zu rechnen, dass Erkelenz (44 496 Einwohner) bis zum Jahre 2030 bei einem Plus von 0,3 Prozent nicht so sehr schrumpfen wird wie die Nachbarstädte Hückelhoven (minus 3,5), Mönchengladbach (minus 5,3) oder Heinsberg (minus 6,1).

Sicher ist, dass in allen Städten der Altersschnitt steigen wird, was zur Folge hat, dass folgende Themenfelder auch in Erkelenz höchst aktuell sein werden: Wohnformen/Wohngebiete, Finanz- und Kaufkraft, Arbeitsplätze, Kulturangebot, öffentliche Einrichtungen, Sportstätten, Vereine, Schulen, Kindertagesstätten, Schulen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhaus.

Der sich verändernde Generationen-Mix hat natürlich auch Auswirkungen auf alle Formen des Steueraufkommens, wobei die Ansiedlung von Unternehmen hohe Priorität hat. Beleg dafür ist die Steigerung der Gewerbesteuereinnahme von 14 Millionen Euro im Jahre 2007 auf 22 Millionen Euro in 2013. Peter Jansen stellte in diesem Zusammenhang heraus, dass die Erweiterung des Gewerbeparks Gipco, die schon komplett optioniert sei, als Musterbeispiel positiver Entwicklung zu sehen ist. Diese hat auch Auswirkungen auf die Steuereinnahmen pro Einwohner. Interessant hier wieder der Vergleich mit den Nachbarkommunen: Erkelenz 929,30 Euro, Heinsberg Stadt 800,40, Hückelhoven 652,90, Landkreis Heinsberg 734,00. Übertroffen wird Erkelenz lediglich durch das Oberzentrum Mönchengladbach (1029,20).

(hg)
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