Erkelenzer Politik trifft Baubeschluss Grundschule wird runderneuert

Erkelenz · Die „Peter Härtling Schule“ in Gerderath wird energetisch runderneuert. Zwei Jahre plant die Stadt Erkelenz dafür bei laufendem Betrieb ein. Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro werden erwartet. Ein Neubau wäre doppelt so teuer.

 Für die Sanierung stehen die Themen Energieeinsparungen, Brandschutz und das Raumkonzept als künftige Schule für gemeinsames Lernen im Vordergrund.

Für die Sanierung stehen die Themen Energieeinsparungen, Brandschutz und das Raumkonzept als künftige Schule für gemeinsames Lernen im Vordergrund.

Foto: Uwe Heldens

Die Grundschule in Gerderath soll so umgebaut werden, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen können. Während der Schulausschuss diesen Beschluss bereits im vergangene Dezember gefasst hatte, hat der Bauausschuss zusätzlich beschlossen, die „Peter Härtling Schule“ gleichzeitig energetisch zu sanieren. Nach der Maßnahme sollen Energiekosten von mehr als 50 Prozent gespart werden. Kalkuliert wird mit Baukosten von rund zwei Millionen Euro. Begonnen werden soll mit der Maßnahme im nächsten Jahr.

1970 ist die Grundschule im Herzen Gerderaths errichtet worden und entspricht noch im Wesentlichen den damaligen Baustandards. Abgesehen von einer neuen Heizanlage, die im Jahr 1997 eingebaut wurde, hat es an dem Gebäudekomplex in den vergangenen fünf Jahrzehnten keine energetischen Verbesserungen gegeben. Das soll sich in den kommenden zwei Jahren ändern. Dazu hatte die Stadt Erkelenz das Ingenieurbüro Sommer beauftragt, mögliche Maßnahmen zu erarbeiten.

„Das Gebäude ist absolut sanierungsbedürftig. Daher macht es Sinn, die Schule insgesamt anzupacken und nicht nur zu flicken“, erklärte Julius Stommel im Bauausschuss. Die Gebäudehülle soll neu gedämmt und mit Trespa-Fassaden verkleidet werden, „wie sie beispielsweise von der Realschule bekannt sind“. Eine zusätzliche Dämmung ist außerdem für die Bodenplatte vorgesehen. Der Dachaufbau soll sogar vollständig heruntergenommen und komplett neu aufgebaut werden: „Darauf könnte anschließend eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden.“ Beheizt wird die Grundschule in Zukunft mit Erdwärme, wofür Bohrungen unter dem Spielplatz vorgesehen sind und weshalb eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eingebaut werden soll. „Darüber hinaus schlagen wir den Einbau einer CO2-gesteuerten Lüftung vor, um Kinder und Lehrer stetig mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen und die Konzentration hoch zu halten“, schilderte der Mitarbeiter des Erkelenzer Ingenieurbüros Sommer.

All diese Maßnahmen zusammengerechnet, kalkulieren die Ingenieure mit Kosten in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro; abzüglich einer möglichen Förderung in Höhe von rund 240.000 Euro, welche die Stadt Erkelenz beantragen wird. Gegenzurechnen ist zudem, dass die jährlichen Energiekosten in Zukunft sinken werden. Stommel erklärte: „Wir gehen davon aus, dass die Energiekosten von aktuell 22.500 Euro auf 8600 Euro im Jahr zurückgehen.“

Weshalb die von ihm benannten 1,3 Millionen Euro nicht der geplanten Endsumme von zwei Millionen Euro entsprechen, erläuterte Hochbauamtsleiter Martin Fauck: „Zusätzlich wollen wir die elektrischen Anlagen sanieren, einschließlich einer konsequenten Umstellung auf LED-Beleuchtung. Ferner ist das vorhandene Rohrnetz für Wasser und Abwasser zu erneuern. Und darüber hinaus müssen wir einige Brandschutzmaßnahmen umsetzen. Dafür erhalten wir am Ende für zwei Millionen Euro aber auch ein nahezu neuwertiges Gebäude.“ Dass ein Neubau „etwa doppelt so teuer“ würde, ergänzte auf Nachfrage aus dem Bauausschuss Julius Stommel. Dies liege daran, dass „wir in der Gerderather Grundschule einen leistungsfähigen Rohbau besitzen“.

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