Erkelenz freut Besuchsankündigung Ministerpräsident besucht Umsiedler

Erkelenz · Armin Laschet sucht das Gespräch mit Umsiedlern in Erkelenz. Die Initiative geht auf den Grünen-Politiker Dederichs zurück, der Unterstützung beim CDU-Abgeordneten Schnelle fand. Sie sprechen von einem „sehr wichtigen Zeichen“.

 Ministerpräsident Armin Laschet hatte im Oktober bei einer Demo von Kohlebefürwortern in Elsdorf gesprochen, woraufhin ihn der Erkelenzer Grünen-Politiker Hans Josef Dederichs zum Gespräch mit den vom Tagebau betroffenen Umsiedlern nach Erkelenz einlud.

Ministerpräsident Armin Laschet hatte im Oktober bei einer Demo von Kohlebefürwortern in Elsdorf gesprochen, woraufhin ihn der Erkelenzer Grünen-Politiker Hans Josef Dederichs zum Gespräch mit den vom Tagebau betroffenen Umsiedlern nach Erkelenz einlud.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Ministerpräsident Armin Laschet besucht am nächsten Samstag, 10. November, die Menschen in Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich, die für den Tagebau Garzweiler II umsiedeln müssen. Er reagiert damit auf einen Brief von Hans Josef Dederichs, der für die Grünen im Stadtrat sitzt. Der hatte Laschet nach Erkelenz eingeladen, nachdem dieser in Elsdorf auf einer Veranstaltung für den Verbleib in der Kohle erklärt hatte, dass er zu den Demonstrationen am Hambacher Forst nicht gekommen sei, weil er dorthin nicht eingeladen worden war. „Armin Laschet hat persönlich per E-Mail auf meine Einladung geantwortet, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich bin in der E-Mail aus der Staatskanzlei darüber informiert worden, dass er meiner Einladung folgen möchte“, kündigte Hans Josef Dederichs am Freitagabend den Besucher aus Düsseldorf an.

„Es ist für die Menschen vor Ort ein sehr gutes Zeichen, dass Armin Laschet kommt, sich die Situation anschaut und mit ihnen spricht“, erklärte Dederichs gegenüber unserer Redaktion und erinnerte daran, dass Laschet „der erste nordrhein-westfälische Ministerpräsident in einem der Erkelenzer Umsiedlungsorte sein wird. Johannes Rau hatte einst gesagt, er werde in das Tagebaugebiet reisen, um den Betroffenen die Notwendigkeit des Braunkohlenabbaus zu erklären, wozu es aber nie gekommen ist.“

Einen hohen Wert misst dem angekündigten Besuch auch Bürgermeister Peter Jansen bei, der Laschets Partei, der CDU, angehört: „Es ist von größter Bedeutung, dass unser Ministerpräsident einmal mit den Betroffenen vor Ort spricht und sich ein Bild macht. In der Energie- und Klimapolitik vollzieht sich gerade ein starker, ein rasanter Wandel – und da ist es sehr wichtig, dass unser Ministerpräsident auch mit den Menschen über die persönlichen Probleme spricht und dass es für die Bürger nicht so scheint, als würde immer nur über die große Politik gesprochen.“ Er habe sich sehr gefreut, als die Staatskanzlei ihm am Freitag ankündigte, dass Armin Laschet nach Erkelenz kommt: „Er wird der erste Ministerpräsident am aktiven Tagebau bei uns vor Ort sein.“

Dass ein Besuch in Erkelenz ein wichtiges Zeichen für die Tagebaubetroffenen ist, sagt auch der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Schnelle, der in diese Gruppe ausdrücklich auch jene Menschen einbezieht, die in Erkelenz am Tagebaurand leben: „Ich bin von Hans Josef Dederichs auf die Einladung an Armin Laschet angesprochen worden und habe unserem Ministerpräsidenten daraufhin geschrieben, dass auch ich es sehr gut finden würde, wenn er das Gespräch mit den Betroffenen führt.“ Dieser habe ihm daraufhin telefonisch sein Kommen zugesagt: „Ich finde das eine wirklich tolle Sache.“

Das Besuchsprogramm ist noch nicht abschließend geklärt, sagten Dederichs, Jansen und Schnelle am Freitag. Alle drei betonten, es sei wichtig, dass sich die Betroffenen in einem kleineren Rahmen mit Laschet über ihre Situation werden austauschen können. „Unser Thema soll es sein, wie wir unsere Dörfer vernünftig und ohne existenzielle oder soziale Probleme durch die Umsiedlung bekommen“, erklärte Dederichs.

„Auf jeden Fall soll es ein Gespräch mit Umsiedlern geben“, bestätigte Thomas Schnelle. „Und wahrscheinlich ist es auch, dass Armin Laschet am Wald- und Dorfspaziergang teilnehmen wird, der kommenden Samstag wieder in Keyenberg und Kuckum von Umweltschützern angeboten wird, die sich auch für den Erhalt des Hambacher Forstes einsetzen.“

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