Garzweiler II in Erkelenz Grüne fordern Erhalt der L 277-Allee bis 2023

Erkelenz · Die Bäume am Tagebaurand sollen zeitnah von RWE gefällt werden. Das versuchen die Grünen zu verhindern. Sie wollen, dass die Bäume erst 2023 fallen, wenn der Tagebau dann Keyenberg in Anspruch nehmen wird.

 Blick auf die mittlerweile rückgebaute L 277 hinter Keyenberg. Die Allee am Grubenrand steht derzeit noch.

Blick auf die mittlerweile rückgebaute L 277 hinter Keyenberg. Die Allee am Grubenrand steht derzeit noch.

Foto: Uwe Heldens

Die Grünen-Fraktion im Erkelenzer Stadtrat hat ein Moratorium zum Erhalt der Alleebäume an der ehemaligen L 277 zwischen Keyenberg und Immerath gefordert. Die Landstraße am Tagebaurand ist bereits zurückgebaut worden, die Allee allerdings noch intakt.

Die Grünen fordern RWE auf, die Bäume „frühestens mit der tatsächlichen bergbaulichen Inanspruchnahme der Ortschaft Keyenberg zu fällen“, heißt es in einem Resolutionsschreiben. Da dies erst für das Jahr 2023 geplant ist, sollen auch die Bäume bis zum 28. März 2023 stehen bleiben. Die Fraktion weist zudem darauf hin, dass eine Abholzung der Bäume vor der Inanspruchnahme Keyenbergs einen Verstoß gegen die Bestimmungen des Genehmigungsbescheids für den Hauptbetriebsplan bedeuten könnte. Man wolle in diesem Fall die Zuverlässigkeit von RWE überprüfen lassen.

Die Fraktion nennt für ihren Vorstoß ökologische und sozialverträgliche Gründe. Die Bäume an der rückgebauten L 277 seien gesund und gepflegt, hätten den Dürresommer ohne Schäden überstanden und würden durch ihr hohes Alter eine große Menge CO2 absorbieren. Sie würden erheblich zur Lebensqualität der verbliebenen Einwohner in den Dörfern Keyenberg und Holzweiler beitragen. „In der ausgeräumten, intensiv genutzten Agrarlandschaft“ sei es wichtig, Baumreihen als Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten.

Zudem seien die Bäume nach Meinung der Grünen auch kulturhistorisch von großer Bedeutung. Wenn nach den Bäumen an der Böschung der A 61 auch noch die Allee an der L 277 falle, müssten die Anwohner direkt auf den heranrückenden Grubenrand schauen.

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