Am 9. November in Erkelenz Gedenken auf jüdischen Friedhöfen

Erkelenz · Aus Anlass der Reichpogromnacht am 9. November 1938. Die Stadt Erkelenz lädt ein. Beteiligt sind diesmal alle weiterführenden Erkelenzer Schulen.

 Gedenkfeier auf dem Jüdischen Friedhof in Erkelenz: Ein Schüler stellt ein Licht am Davidstern ab.

Gedenkfeier auf dem Jüdischen Friedhof in Erkelenz: Ein Schüler stellt ein Licht am Davidstern ab.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Auf den beiden jüdischen Friedhöfen im Erkelenzer Stadtgebiet finden am Dienstag, 9. November, wieder Gedenkveranstaltungen statt. Um 15 Uhr findet die Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof in Schwanenberg (In Lentholt) statt. Anschließend beginnt um 16 Uhr auf dem jüdischen Friedhof in Erkelenz (Neusser Straße) eine Gedenkfeier – erstmals mit Beteiligung aller weiterführenden Schulen in Erkelenz. Das Motto lautet dieses Mal: „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Alle Interessierten sind eingeladen, die Gedenkveranstaltungen oder auch Teile davon zu begleiten.

Seit dem vergangenen Jahr ist auch der jüdische Friedhof in Schwanenberg mit in die Gedenkfeierlichkeiten anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November 1938 einbezogen. Er ist auch in diesem Jahr die erste Station für Bürgermeister Stephan Muckel, der über viele weitere Teilnehmer freuen würde, denn das war zuletzt wegen Corona nicht möglich. Geschichtsstudentin Jannika Pelzer wird hier eine Rede halten, organisiert wird diese Gedenkveranstaltung vom evangelischen Pfarrer Robin Banerjee.

Anschließend laden der Bürgermeister und die weiterführenden Schulen zur Gedenkfeier in Erkelenz ein. Die Gemeinschaftshauptschule organisiert bereits seit vielen Jahren diese Erinnerung auf dem jüdischen Friedhof an der Neusser Straße. Erstmals beteiligen sich auch das Cusanus Gymnasium, das Cornelius-Burgh-Gymnasium und die Europaschule mit Beiträgen zu Ehren der jüdischen Mitbürger, die in der Reichspogromnacht vor 83 Jahren zu Opfern eines menschenverachtenden Regimes wurden. Mit eindringlichen Texten und Liedern wollen sie an die Leiden der Menschen damals erinnern. Treffpunkt ist um 16 Uhr auf dem Friedhof an der Neusser Straße. Von da aus führt der Weg nach der Kranzniederlegung und einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Stephan Muckel sowie ersten Beiträgen der Schüler gemeinsam zum Johanniter-Stift an der Südpromenade 24, Erkelenz. Dort befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus das Gymnasium, von dem jüdische Schüler verwiesen wurden. Schüler haben hier ebenfalls thematisch passende Programmpunkte vorbereitet.

Der Weg endet anschließend auf dem Franziskanerplatz mit den letzten Beiträgen von Schüler und Lehrer sowie Kirchenvertretern. Abschließend wird dazu eingeladen, ein Gedenklicht in der Patersgasse niederzulegen, wo früher eine Synagoge stand. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande unterstützt und begleitet diese Veranstaltungen an mehreren Orten. Männliche Besucher der beiden Friedhöfe werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

(RP)
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