Interessantes beim Frühlingserzählcafé in Houverath Elf Monate Engagement in Indien

Houverath · Beim Frühlingserzählcafé des Fördervereins der Dorfkirche St. Laurentius Houverath informierte Gina Venedey über ihr freiwilliges Engagement an einer Schule in Indien. Der Verein unterstützt das Projekt mit dem Erlös der Cafeteria.

 Gina Venedey stellte mit Flyern ihr Projekt vor, über das sie beim Frühlingserzählcafé in Houverath berichtete.

Gina Venedey stellte mit Flyern ihr Projekt vor, über das sie beim Frühlingserzählcafé in Houverath berichtete.

Foto: Ruth Klapproth

Wenn das Erzählcafé des Fördervereins der Dorfkirche St. Laurentius Houverath seine Türen öffnet, hat der Frühling sichtbar im Dorf Einzug gehalten. Zum geselligen Treffen und Gesprächen bei Kaffee und Kuchen waren erneut viele Gäste in das Jugendheim gekommen. Seit zehn Jahren schon „hält sich das Frühlingserzählcafé hartnäckig“, wie es von den Vorstandsmitgliedern erfreut hieß. Ebenfalls Tradition ist, dass der Erlös der Cafeteria einem sozialen Projekt zu Gute kommt, das beim Erzählcafé vorgestellt wird.

In diesem Jahr unterstützt der Verein das freiwillige Engagement von Gina Venedey in Indien. Die 20-Jährige stammt aus Houverath und wird im August für elf Monate bei einem Projekt in einer indischen Schule mithelfen. Schon lange steht für sie fest: nach der Ausbildung zur Industriekauffrau soll es ins Ausland gehen, „also warum nicht das Jahr damit zu verbringen, anderen zu helfen?“, fragt sie. So stand schnell der Entschluss fest, sich für ein entwicklungspolitisches Projekt zu bewerben. Ginas Entsendeorganisation ist der AFS Interkulturelle Begegnungen, ein gemeinnütziger Verein für Jugendaustausch und interkulturelles Lernen, über den jährlich tausende Freiwillige in die ganze Welt gehen. Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Programm „weltwärts“ legt den Fokus auf entwicklungspolitische Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die freiwilligen Helfer sollen neben vielen weiteren Aspekten lernen, für sich selbst und für globale Herausforderungen Verantwortung zu übernehmen.

Erst habe sie überlegt in ein afrikanisches Land zu reisen, doch beim näheren Hinsehen sprachen sie die Hilfsprojekte in Indien mehr an. „Ich habe mich auf einen Platz für Freiwilligendienst in Indien beworben. Das war letztes Jahr im September, im Dezember habe ich eine Zusage bekommen“. Mittlerweile hat Gina auch Kontakt zu ihrer Gastfamilie und das genaue Projekt, bei dem sie mitarbeiten wird, steht fest. Für ein knappes Jahr wird sie den Englischunterricht an einer staatlichen Schule in Yadthadi verstärken, einem kleinen Ort in der Stadt Udupi an der indischen Westküste. „Viele Schulen in Indien sind privat, doch nicht allen Familien ist es möglich, ihre Kinder auf diese Schulen zu schicken. An den staatlichen Schulen jedoch fehlt es häufig an Lehrern“, erklärt Gina. Deshalb würden immer freiwillige Helfer gesucht, die die Lehrer vor Ort beim Unterricht unterstützen und so bessere Bildungschancen für die Kinder ermöglichen.

Gina sieht der Abreise gespannt entgegen: „Allein kulturell unterscheiden sich Deutschland und Indien erheblich. Ich denke, dass ich sehr viel mitnehmen werde und mich weiterentwickle“. Ihre Motivation für die ehrenamtliche Arbeit ist zudem, die Möglichkeit etwas weiterzugeben und Veränderungen bewirken zu können. „Ich hoffe, dass ich den Kindern etwas auf ihren Weg mitgeben kann“, sagt Gina Venedey.

Pläne für die Zeit nach dem Auslandsaufenthalt hat Gina schon fleißig geschmiedet: Ein Studium im Bereich Design ist in der engeren Auswahl. Aber zunächst stehen der Abschluss der Ausbildung und die Vorfreude auf den Freiwilligendienst im Vordergrund: „Ich bin sehr dankbar für den positiven Zuspruch und die Unterstützung meiner Reise.“

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