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Jörg Nießen liest in Erkelenz aus neuem Buch Von Rentnern auf Drogen und Katzen in der Kläranlage

Erkelenz · Bestsellerautor Jörg Nießen veranstaltete in Hohenbusch eine Lesung für den guten Zweck. Seine Anekdoten aus dem Feuerwehralltag brachten die Zuschauer regelmäßig zum Lachen.

 Der Erkelenzer Feuerwehrmann Jörg Nießen mit seinem neuen Buch.

Der Erkelenzer Feuerwehrmann Jörg Nießen mit seinem neuen Buch.

Foto: Renate Resch

Der große Priorensaal des ehemaligen Kreuzherrenklosters Hohenbusch war gut gefüllt, als Bestsellerautor Jörg Nießen zur Premierenlesung seines neuen Werks mit dem bezeichnenden Titel „Jackie hat Hirn erbrochen - bleibt die jetzt doof?“ eingeladen hatte. Der Notfallsanitäter und Berufsfeuerwehrmann, der seine spektakulärsten und lustigsten Einsätze seit vielen Jahren aufschreibt, dankte den zahlreichen Zuhörern, darunter einige seiner Arbeitskollegen aus einer nordrhein-westfälischen Großstadt, für den Erwerb einer „relativ teuren Eintrittskarte“ für 20 Euro.

Mehr als 3000 Euro kamen zusammen, die der 46-Jährige dem Hospiz der Hermann-Josef-Stiftung zukommen lässt. „Einsätze, die jeden Retter verzweifeln lassen“, so der Untertitel seines neuen Buchs, hat Jörg Nießen schon häufig erlebt. Und so berichtete er seinen Zuhörern, was seinen Berufsalltag ausmacht – wie immer verfremdete er dabei die beteiligten Personen. Etwa die über 90-jährige Frau Simons, die allein in ihrem Bungalow lebt und versehentlich den Hausnotruf ausgelöst hat, aber alles andere als erfreut ist und starken Widerstand leistet, als das achtköpfige Hilfsteam plötzlich an ihrem Bett steht und sich nach ihrem Befinden erkundigt. Die Kaufmanns, ein älteres Ehepaar im gestreiften Partnerlook, haben gemeinsam Drogen konsumiert, bunte Pillen, so genannte „Legal Highs“, die es im Internet gibt. Jetzt erwarten sie, dass die herbeigerufenen Notfallsanitäter mit den beiden Labradoren Biff und Bob Gassi gehen und geben klare Arbeitsanweisungen: „Wir gehen ins Bett, Sie passen die ganze Nacht auf uns auf.“ Eine beinahe schon freundschaftliche Atmosphäre ist ihr Entgegenkommen: „Wir können uns gern duzen. Schließlich werden wir die Nacht zusammen verbringen.“

Auch für Kater Asrael erweist sich die Feuerwehr als Retter in der Not. Der abenteuerlustige Freigänger sitzt in der Kläranlage fest, läuft Gefahr, in der Kanalisation weggespült zu werden, miaut herzzerreißend, als Nießens imaginärer Kollege Hein das Tier aus seiner misslichen Lage befreit. Die scharfen Krallen des Katers bekommt Hein unter den Blicken vieler Schaulustiger zu spüren. Schließlich gibt sich Asraels Besitzer in der Menschenmenge zu erkennen und gesteht: „Der macht das öfters.“

Das Kapitel „Herr, wirf Hirn vom Himmel“ macht bekannt mit Jackie, die dem Buch zum Titel verholfen hat. Verena, ihre Zwillingsschwester, hat den Notruf abgesetzt, nachdem die beiden jungen Frauen ausgiebig in der Diskothek getanzt und getrunken haben. Die sämige Masse, die Jackie erbricht, veranlasst Verena zu großer Sorge: „Jackie hat Hirn erbrochen. Bleibt die jetzt doof?“ Antwort der Sanitäter: „Das kommt darauf an, wie klug sie vorher war.“

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