Aktion im Erkelenzer ZaK Faire Woche im Jugendzentrum: Palmöl wichtiges Thema

Erkelenz · In einer Fairen-Woche konnten sich Kinder und Jugendliche in kreativen und abenteuerlichen Angeboten mit Fair-Play, Nachhaltigkeit, gesunder Ernährung und den Auswirkungen der Herstellung von Palmöl beschäftigen. Dieses Angebot hatte ihnen das als „Fair Haus“ zertifizierte Evangelische Jugendzentrum ZaK an der Mühlenstraße in Erkelenz gemacht.

 Fair-Play, Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und die Herstellung von Palmöl beschäftigten Kinder und Jugendliche während einer Fairen-Woche im Jugendzentrum ZaK.

Fair-Play, Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und die Herstellung von Palmöl beschäftigten Kinder und Jugendliche während einer Fairen-Woche im Jugendzentrum ZaK.

Foto: Ev. Jugendzentrum ZaK

Besonders erstaunlich waren die Reaktionen der Kinder und Jugendlichen zum Thema Palmöl und Nachhaltigkeit. Über Umweltverschmutzung durch Plastik und einen fairen Umgang miteinander war bereits in der Schule gesprochen worden, wodurch die Kinder einen schnellen Zugang zu „Fair Trade“ fanden. „Doch Palmöl war ihnen neu“, berichten Jugendleiterin Eva Maria Sengalski und Gabi Lanze. Bei einer Fotorallye durch die Innenstadt von Erkelenz stellten die Kinder und Jugendlichen sehr schnell fest, „dass es mehr Lebensmittel und Hygieneartikel mit Palmöl gibt als ohne“. Dem Team der Jugendleiterinnen war es „eine Herzensangelegenheit“, die Kinder spielerisch und altersgerecht an das Thema heranzuführen. Hierzu erklärte ihnen unter anderem Florian Viehmann und Fee Heuser, in welcher Form Palmöl in Produkten vorkommt und welchen Nutzen es für diese hat. Außerdem erläuterten sie, wo Palmöl hergestellt und wie es auf den Produkten deklariert wird.

Der jahrelange ZaK-Teamer Florian Viehmann beschäftigt sich seit längerer Zeit mit den Themen Faires Jugendhaus, Nachhaltigkeit und Palmöl. Angefangen hat alles mit der Zertifizierung des Erkelenzer Jugendzentrums zum Fairen Jugendhaus und einer ersten Infoveranstaltung der Stiftung „Asienhaus“ bei der Gewerkschaft NGG, wodurch sein Interesse geweckt wurden. Dadurch wiederum kam eine Kooperation zwischen dem Jugendzentrum ZaK und der Stiftung „Asienhaus“ zustande. „Da dieses Thema nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft, sondern für alle Generationen relevant ist, war es vom Jugendzentrum ZaK und von der Stiftung ,Asienhaus’ ein besonderes Anliegen, in Form dieser Projektwoche generationsübergreifende Aufklärungsarbeit für Jung und Alt zu leisten.“

Im Laufe der Fairen-Woche hatten sich viele Fragen bei den Teilnehmern angehäuft. Referentinnen konnten sie beantworten. Kartika Manurung, Marit Kleinert und Majid Lenz informierten, unter welchen Arbeitsbedingungen Palmöl angebaut wird. Manurung, die sich gewerkschaftlich für die Arbeitnehmerinnen in Indonesien und Malaysia einsetzt, berichtete, dass die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprächen, unter anderem, weil es dort tagsüber sehr heiß werde und das Tragen der Sicherheitskleidung nicht möglich sei. Kleinert schreibt ihre Bachelor-Arbeit an der Universität Bonn über den Produktionsprozess des Palmöls bei einem Nahrungsmittelkonzern und erläuterte in Erkelenz den gesamten Produktionsprozess. „Sie saß mit am runden Tisch für nachhaltiges Palmöl und berichtete uns von der letzten Konferenz, in der unter anderem Ziele für nachhaltiges Palmöl festgehalten worden sind“, erzählten nach der Fairen-Woche Sengalski und Lanze und kündigten für das Erkelenzer „Fair Haus“-Projekt an, weiterhin mit der Stiftung „Asienhaus“ zu kooperieren, „so dass neue Informationen aus der Stiftung an die Kinder und Jugendlichen weitergegeben werden können“.

(RP)
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