Gedenkfeier in Erkelenz Erinnerung an Reichspogromnacht

Erkelenz · Zur Gedenkfeier in Erkelenz wird Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, erwartet.

 Die Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof in Erkelenz findet jedes Jahr statt. 
  RP-Archivfoto:    Jürgen Laaser

Die Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof in Erkelenz findet jedes Jahr statt. RP-Archivfoto: Jürgen Laaser

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Die schreckliche Gewalt am 9. November 1938 steuerten die Nationalsozialisten. Juden wurden getötet, Synagogen angezündet. Bis heute erinnern Gedenkveranstaltungen an diesen Akt des Terrors. Die Opfer, so betont es die Stadt Erkelenz, dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Am 9. November hat die Stadt dazu eine ganztägige Veranstaltung geplant, die um 11 Uhr auf dem jüdischen Friedhof Schwanenberg in Lentholt beginnt. Bürgermeister Stephan Muckel und der evangelische Pfarrer Robin Banerjee legen einen Kranz nieder.

Das Gedenken an die Opfer geht um 16 Uhr auf dem Markt in Erkelenz weiter. Zum zweiten Mal beteiligen sich alle weiterführenden Schulen aus Erkelenz. Nach einer musikalischen Einstimmung formulieren Schülerinnen und Schüler der Europaschule, Realschule der Stadt Erkelenz, ihre Gedanken zu Antisemitismus, darüber hinaus berichten die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftshauptschule, was von der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz geblieben ist. Im Anschluss machen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg, die erste Station ist an der Kölner Straße/Ecke Tenholter Straße, hier spricht Hubert Rütten vom Erkelenzer Heimatverein über das Bewahren und in diesem Zusammenhang über Zeichen in der Stadt. Die nächste Station ist die Kölner Straße 46, hier erinnern Schülerinnen und Schüler des Cusanus-Gymnasiums an Familie Strauß und weitere Menschen, die in Erkelenz lebten und ein Teil der Stadtgemeinschaft waren.

Auf dem jüdischen Friedhof an der Neusser Straße geht die Gedenkfeier gegen 16.45 Uhr weiter. Schülerinnen des Cornelius-Burgh-Gymnasiums leiten musikalisch und lyrisch ein. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, und Bürgermeister Stephan Muckel halten Ansprachen. Um 20 Uhr endet der Gedenktag mit der Aufführung „Zeitspiel – Das Mädchenorchester von Auschwitz“ in der Stadthalle.

Das Tagesprogramm steht unter dem Gedanken des Autors Siegfried Lenz: „So seltsam es klingen mag: Auschwitz bleibt uns anvertraut. Es gehört uns, so, wie uns die übrige eigene Geschichte gehört.“

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