Erntezeit hat begonnen Folientunnel für Erdbeeranbau im Trend

Erkelenz · Pflanztunnel für Erdbeeren sind auf den Feldern im Erkelenzer Land immer öfter zu sehen. Thomas Croon aus Lövenich erklärt, was Landwirte damit erreichen und dass der geschützte Anbau die Zukunft in seiner Branche bedeutet.

 Seit etwa zwei Wochen werden die ersten Erdbeeren der Saison im Lövenicher Betrieb Croon geerntet. Momentan ausschließlich aus den Folientunneln. Wieso diese in der Branche im Trend liegen, erklärt Thomas Croon.

Seit etwa zwei Wochen werden die ersten Erdbeeren der Saison im Lövenicher Betrieb Croon geerntet. Momentan ausschließlich aus den Folientunneln. Wieso diese in der Branche im Trend liegen, erklärt Thomas Croon.

Foto: Renate Resch

Vor gut zwei Wochen wurden die ersten Erdbeeren der Saison im Lövenicher Betrieb Croon geerntet. Zunächst ausschließlich aus Folientunneln, zu denen der Trend geht. Das macht den Betrieb unabhängiger vom Wetter und erhöht die Pflückleistung, beschreibt Thomas Croon.

Auf zehn Prozent der Anbaufläche stehen bei Croon inzwischen Tunnel. In diesen kann etwa zwei Wochen früher als im abgedeckten Freiland geerntet werden. Weil dort kein Regen auf die Pflanzen kommt, ist die Qualität in der Regel sogar besser. Die Erdbeeren profitieren von der raschen Lufterwärmung. Auch zum Monatsbeginn, bei kaltem Wetter, sind in den Pflanztunneln bei Sonneneinstrahlung rasch 20 bis 25 Grad Celsius erreicht, was die Erdbeeren zügiger reifen lässt. Doch darf die Temperatur auch nicht zu stark steigen. „Ab 25 Grad aufwärts bekommt die Pflanze Stress“, erklärt Thomas Croon. „Dann muss der Tunnel belüftet werden.“ Durch eine darin installierte Wetterstation erreicht ihn über das Smartphone eine Warnung, sollte die Temperatur zu stark steigen. Eine zu hohe Temperatur schadet den Pflanzen. „Im vergangenen Jahr war das über viele Wochen das Problem. Die Pflanzen versuchen dann, die Früchte schnell zur Reife zu bringen, um sich zu entlasten. Das bedeutet, die Erdbeeren werden schon recht klein rot“, erklärt der Inhaber. Die zunehmende Trockenheit ist jedoch kein großes Problem im Erdbeeranbau. „Unabhängig vom Wetter müssen wir im Tunnel bewässern. Jede Pflanze ist mit einem Tropfschlauch ausgestattet, das geht nicht anders“, erklärt Croon. Auch die Freilanderdbeeren werden bewässert. In einem trockenen Jahr wie 2018 sind der Aufwand und die Kosten für die Bewässerung allerdings höher.

Um unabhängiger vom Wetter zu werden, geht der Trend im Erdbeeranbau zu Pflanztunneln. Wenn keine schlechten Früchte dazwischen sind, können ein bis zwei Kisten pro Stunde mehr gepflückt werden, schildert Croon. Das mache bei steigenden Personalkosten schon viel aus. „Das größte Problem bei Erdbeeren sind faulige oder schimmlige Stellen aufgrund von Nässe. Auch damit haben wir im Tunnel kaum Probleme“, berichtet Thomas Croon. Die Zukunft in der Branche wird zu geschütztem Anbau auf Stellagen im Tunnel gehen. Erdbeeren stehen dann etwa einen Meter hoch, Schimmelpilze sind dann kein Problem mehr, und die Arbeit mit Nützlingen wird erleichtert. „Es ist sehr kostenintensiv, aber langfristig fallen mehr Pflanzenschutzmittel weg, und die Ernte wird leichter und schneller“, blickt Thomas Croon in die Zukunft.

In diesem Jahr wurden in Lövenich die ersten Erdbeeren am 25. April gepflückt. Das ist etwa drei Tage früher als im Vorjahr gewesen. „Die Erdbeerpreise schwanken sehr stark, je früher das Pflücken beginnt und je länger wir pflücken, desto besser können wir Hochs und Tiefs ausgleichen“, erzählt Croon. „Mit dem Tunnel kann die Erdbeersaison früher beginnen.“ In der Hauptsaison und zu Spitzenzeiten werden auf seinem Hof rund 25 Tonnen Erdbeeren pro Tag geerntet.

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