Museum in Lövenich Die Historie der Feuerwehr erleben

Lövenich · Das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich lässt seine Besucher eintauchen in eine spannende Tour durch die Geschichte. Manches Exponat hat sein gut gehütetes Geheimnis noch immer nicht preisgegeben.

Rheinisches Feuerwehrmuseum erzählt Geschichte(n)
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Rheinisches Feuerwehrmuseum erzählt Geschichte(n)

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Foto: Anke Backhaus

Wenn ein Einsatzfahrzeug einer Feuerwehr heute ausrückt, um ein Feuer zu löschen oder um technische Hilfe zu leisten, dann sind diese Fahrzeuge heute bis unters Dach ausgestattet mit modernsten Geräten. Der Wandel hat es schlichtweg erforderlich gemacht.

So modern die Zeiten auch geworden sein mögen: Wer das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich betritt, begibt sich auf eine interessante Zeitreise. Und die kann auch schon mal kurios ausfallen. „Tatsächlich wissen auch wir nicht alles“, sagt Dieter Kreutzer. Er ist der Präsident des Vereins Rheinisches Feuerwehrmuseums, hat persönlich „so um die 50 Jahre Feuerwehr auf dem Buckel, da ist viel hängengeblieben“, wie er selbst sagt, im aktiven Dienst ist er aber nicht mehr. Er geht zu einer Vitrine, in der rote Löschpistolen liegen. Gestiftet wurden sie dem Museum aus Lobberich. „Sie stammen vielleicht aus den 1930er Jahren. Genau bekannt ist das leider nicht. Wir wüssten gerne mehr darüber“, hofft Kreutzer auf den einen Besucher, der das Museum betritt und Aufklärungsarbeit leisten kann.

Seit 1994 gibt es das Museum in Lövenich. Grund der Gründung war eine private Sammlung von Peter Höpgens. Tausende Exponate sind zu sehen – angefangen bei teils uralten Feuerwehrautos über Strahlrohre, Helme, Ärmelabzeichen und Schulterklappen, alte Atemschutzgeräte, Verteiler, Uniformen und mehr. Das Ganze hat vor allem internationalen, sogar weltweiten Charakter. Das Museum hat sich im Lauf der Zeit quasi selbst gefüllt. „Wenn es um neue Exponate geht, so können wir uns sozusagen kaum retten vor Angeboten. Wir würden auch gerne alles nehmen, doch der Platz ist nun mal begrenzt“, erklärt Dieter Kreutzer. Bei Fahrzeugen stelle sich immer die Frage: Wie alt und wie selten ist es?

Der Präsident bekennt, „dass es meist Menschen mit einem Feuerwehr-Hintergrund sind, die zu uns kommen. Bei den Führungen entwickeln sich richtige Fachgespräche“, schätzt Kreutzer, der ehemalige Feuerwehrmann. „Wissen Sie, wenn man beispielsweise auf die Exponate blickt, kommen einem so viele Geschichten ins Gedächtnis, da kommen Bilder hoch, von denen man bei einer Führung berichten kann.“ Kreutzer geht dabei durch die Fahrzeugausstellung. Die Fahrzeuge sind alle leicht aufgebockt, „damit die Räder nicht eckig werden“, erzählt Kreutzer. Vielfach sind auch die Motorhauben geöffnet. Warum das so ist: „Es kommen auch Oldtimerfreunde her, die natürlich auch an der Motorisierung interessiert sind. Irgendwann haben wir gesagt: Dann bleiben die Motorhauben eben offen.“ Dieter Kreutzer erzählt weiter: „Die Fahrzeuge sind ja nicht kaputtzukriegen, weil sie nie auf eine hohe Kilometerleistung kommen.“

Neun Männer und vier Frauen hat Kreutzer in seinem Team versammelt. Montags ist am Abend immer Arbreitsdienst im Museum angesagt. Gemeinsam hat man viele Ideen entwickelt, nur könnten es noch mehr Engagierte sein, um eben diese Ideen zu realisieren. Kreutzer: „Wir denken zum Beispiel an QR-Codes für die Exponate, doch das erfordert jede Menge Zeit. Zudem müssen die Fahrzeuge instand gehalten werden. Das ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden. Was wir sehr gut brauchen könnten, sind begeisterte Schrauber und Rechercheure, die Wissenswertes zu den Exponaten zusammentragen.“

 Der Ford Transit der früheren Löscheinheit Golkrath-Hoven, die es nicht mehr gibt. Heute bildet Golkrath eine Einheit mit Matzerath. Neben dem Fahrzeug: eine Tragkraftspritze.

Der Ford Transit der früheren Löscheinheit Golkrath-Hoven, die es nicht mehr gibt. Heute bildet Golkrath eine Einheit mit Matzerath. Neben dem Fahrzeug: eine Tragkraftspritze.

Foto: Anke Backhaus

Und dann ist da auch das große Spielzimmer für Kinder. Im rückwärtigen Bereich wartet ein Feuerwehrauto, auf das die Kinder klettern können, sogar Einsatzkleidung und Helme für Kinder stehen zur Verfügung.

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