Demonstration am Tagebau Garzweiler „Wir alle für Lützi“
Erkelenz · Am Braunkohletagebau Garzweiler in Lützerath haben am Samstag über tausend Menschen für den Erhalt des Ortes demonstriert. Auch die in Lützerath lebenden Aktivisten beteiligten sich, einige vermummt.
Der von der Umweltschutzorganisation BUND organisierte Protest startete verspätet, weil noch Demonstranten zu dem Weiler an der Abbruchkante des Tagebaus unterwegs waren. Zu der Kundgebung hatte ein Bündnis aus Umweltverbänden und klimapolitischen Organisationen aufgerufen.
Dirk Jansen, der Geschäftsleiter des BUND in Nordrhein-Westfalen, kritisierte, dass aus dem Tagebau Garzweiler trotz des auf 2030 vorgezogenen Kohleausstiegs noch 280 Millionen Tonnen des „Klimakillers Braunkohle“ gefördert werden sollen. Darauf hatten sich die grün geführten Wirtschaftsministerien in NRW und dem Bund mit dem Energiekonzern RWE geeinigt. Vereinbart wurde auch, dass fünf Dörfer in der Nähe erhalten bleiben.
Ein Sprecher der Aktivisten, die sich in dem verlassenen Ort niedergelassen haben und die den Abriss für die darunter liegende Kohle verhindern wollen, nannte den Abbau von Braunkohle „ein Klimaverbrechen“. Zu den weltweiten Auswirkungen gehörten Dürren und Überschwemmungen. Das große Tagebauloch kann von Lützerath aus eingesehen werden.
Der Protest sollte bis zum Nachmittag dauern. Viele Teilnehmer waren mit selbst gemalten Transparenten gekommen. „Kohle stoppen“, „Alle Dörfer bleiben“ und „Wir alle für Lützi“.