Erkelenzer Architekt Carsten Intorp Neue Optik rund um den Bahnhof

Erkelenz · Carsten Intorp plant in seinem Architektenbüro nicht nur die „dicken Brocken“. Eines seiner Vorhaben wird in nächster Zeit aber ins Auge fallen: Gebaut wird gegenüber vom Erkelenzer Bahnhof.

 Architekt Carsten Intorp aus Erkelenz treibt die nächste bauliche, und damit optische, Neuerung im Erkelenzer Bahnhofsumfeld voran. Zwei Altgebäude wurden bereits abgerissen. Im September startet der Neubau.

Architekt Carsten Intorp aus Erkelenz treibt die nächste bauliche, und damit optische, Neuerung im Erkelenzer Bahnhofsumfeld voran. Zwei Altgebäude wurden bereits abgerissen. Im September startet der Neubau.

Foto: Renate Resch

Die Veränderung im Bereich des Konrad-Adenauer-Platzes in Erkelenz ist unverkennbar. Die Modernisierung setzt sich unaufhörlich fort, nachdem die Volksbank und der Bahnhof sowie das neue Amtsgericht dem Bereich eine neue Optik verliehen haben. Für die nächste Veränderung zeichnet Architekt Carsten Intorp verantwortlich. Angrenzend an das Gebäude der Volksbank Mönchengladbach ist unter seiner Federführung der Abriss eines Geschäftshauses, in dem unter anderen ein Geschäft für Brautmoden und früher ein Saatguthandel beheimatet waren, und des benachbarten Wohnhauses erfolgt. Anfang September soll dort im Auftrag eines Investors mit einem städtebaulich prägenden Neubau begonnen werden, dessen Fertigstellung im Herbst 2020 vorgesehen ist.

In den beiden abgerissenen Gebäuden befanden sich ein Geschäftslokal und fünf Wohneinheiten. Der Neubau wird über ein Geschäftslokal und elf Mietwohnungen verfügen. Nach den Plänen von Intorp ist ein dreigeschossiger Bau mit einem Dachgeschoss geplant. Optisch wird das Gebäude zum einen dem Gebäude der Volksbank angepasst sein, zum andern wird es zur Straßenfront hin ein Satteldach geben.

Intorp wird den baulichen Fortschritt am Konrad-Adenauer-Platz fast schon von seinem Büro aus beobachten können und sich zugleich daran erinnern, wie es begann, dass Cibau inzwischen ein etabliertes Architektenbüro ist. Seit gut drei Jahren hat er seinen Planungsbetrieb im ehemaligen Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde an der Theodor-Körner-Straße in Erkelenz. Der 46-Jährige fühlt sich als Erkelenzer, auch wenn er aus Westfalen stammt, wegen des Berufs des Vaters an vielen Orten in Deutschland lebte, ehe er nach einer Stippvisite in Baal in Erkelenz heimisch wurde. Hier besuchte er das Cusanus-Gymnasium, um danach zunächst eine Lehre als Bauzeichner zu absolvieren. Ein Studium der Architektur an der Fachhochschule in Aachen schloss sich an. „Schon während des Studiums habe ich in einem Architektenbüro in Erkelenz gearbeitet, bin dort auch als Architekt angestellt gewesen, ehe ich vor knapp vier Jahren den Sprung in die freiberufliche Selbstständigkeit wagte.“ Der verheiratete Vater zweier Söhne hatte zunächst ein kleines Büro im Marienviertel und beschäftigte zwei Mitarbeiter. Im nicht mehr ganz so neuen Büro an der Theodor-Körner-Straße arbeiten seit Januar 2017 inzwischen acht Festangestellte und zwei studentische Hilfskräfte. „Ich würde einen diplomierten Architekten sofort einstellen“, meint Intorp angesichts seiner Personalsituation und in Anbetracht der Aufträge. „Momentan können wir uns ebenso wie Bauunternehmen und Handwerker vor Aufträgen nicht retten.“ Viele Menschen möchten derzeit in Betongold investieren. „Aber ich habe auch schon Zeiten in meiner 25-jährigen Tätigkeit in Architektenbüros miterlebt, da war das nicht so. Da war man froh über jeden Auftrag.“

Theoretisch könnte er Aufträge ablehnen und sich nur auf die „dicken Brocken“ stürzen. „Machen wir nicht“, sagt Intorp salopp. „Der Anbau oder eine Garage oder ein Wintergarten wird ebenso geplant wie die Verkaufsstätte für einen Lebensmittelkonzern oder die Gewerbehalle, die wir unlängst in Hückelhoven fertiggestellt habe, oder der Umbau einer Metzgerei in der Fußgängerzone.“ Es gebe viel zu tun, insbesondere wenn man so „breit aufgestellt“ sei, meint Intorp. Eine gute Basis sei die permanente Arbeit für die Stadt Neuss. Die rund 35 Wohnhäuser, für die er im neuen Immerath die Pläne gefertigt habe, hätten wiederum in Erkelenz für eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda gesorgt. Die frühere Tätigkeit bei dem auf Gewerbehallen und Industriebauten spezialisierten Kollegen aus Erkelenz käme ihm jetzt zugute. Auch bei Sportstätten greift er planerisch ein. Momentan tüftelt er an Plänen für Tribünen am Kunstrasenplatz am Schulzentrum und den Sportplatz in Immerath.

Bei den erwähnten „dicken Brocken“ hält Intorp sich mit Informationen zurück. Den Investoren ist es nicht immer lieb, wenn ihre Projekte, die in die Millionen gehen, publik werden. Der Bau am Konrad-Adenauer-Platz ist nicht mehr zu übersehen und wird prägend werden, davon ist Intorp überzeugt. Ein zweites größeres Projekt, der Bau eines Zwölf-Familien-Hauses im Bereich Pangel, steht kurz vor dem Start. Über einige andere, vielleicht sogar spektakuläre Neubauten in Erkelenz hüllt der Architekt noch das Mäntelchen des Schweigens.

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