Kein Sprengsatz gefunden Bombendrohung am Erkelenzer Berufskolleg
Update | Erkelenz · Die Schüler und Lehrkräfte des Erkelenzer Berufskollegs sind umgehend aus der Gefahrenzone gebracht worden. Die Polizei durchsuchte bis zum frühen Abend das Gebäude – ein Sprengsatz wurde nicht gefunden.
Wer am Dienstagmittag die Westpromenade in Richtung Aachener Straße passieren wollte, blickte nicht nur in die tief stehende Sonne, sondern stand auch noch vor einer Polizeiabsperrung. Lauter Feueralarm drang zudem aus dem abgesperrten Bereich. Am Abend kam dann die Entwarnung. Bei der gründlichen Durchsuchung wurde kein Sprengsatz gefunden. Die Sperrung wurde aufgehoben und am Mittwoch kann wieder Unterricht stattfinden.
Gegen 11.30 Uhr war im Sekretariat des Berufskollegs in Erkelenz eine Drohbotschaft eingegangen. Ein Unbekannter hatte damit gedroht, um die Mittagszeit eine Bombe in der Bildungseinrichtung hochgehen zu lassen. Wie die Polizei des Kreises Heinsberg mitteilte, sei der Bereich um die Schule anschließend weiträumig abgesperrt worden. Alle Schüler und Lehrkräfte wurden nach draußen in Sicherheit gebracht und aus dem Gefahrenbereich entfernt.
„Wir sind mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort“, bestätigte ein Sprecher der Polizei am Mittag, der betont, wie ernst die Behörde solche Drohungen nehme. Daraufhin wurde das Gebäude des Berufskollegs Stück für Stück nach einer möglichen Bombe durchsucht, da der angedrohte Zeitpunkt der Sprengung bereits weit überschritten war.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, um den oder die Unbekannten ausfindig zu machen. Durch die Sperrung kam es in Erkelenz zu Verkehrsbehinderungen, unter anderem deshalb, weil zur Mittagszeit viele Schüler in der Gegend aus ihren jeweiligen Schulen nach draußen strömen.
Rund um den abgesperrten Bereich waren am frühen Nachmittag hunderte Schüler unterwegs. Am nahe gelegenen Busbahnhof, der die Schüler der vier weiterführenden Schulen normalerweise nach Hause bringt, fuhr zeitweise kein einziger Bus mehr. Viele Schüler des Berufskollegs kamen zudem nicht mehr nach Hause, weil sie ihre Autos und Fahrräder auf der abgesperrten Westpromenade abgestellt hatten.
In den vergangenen Tagen war es in der Region zu einer ungewöhnlichen Häufung von Amokdrohungen an Schulen gekommen. So gab es an der Kostenpflichtiger Inhalt Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach am 31. Januar eine Drohung, die offenbar ein Schüler an eine Schultoilette gekritzelt hatte. Eine Woche zuvor hatte es in Krefeld am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium eine Drohung gegeben, die bei der Schulleitung eingegangen war. In Gelsenkirchen kam es wenige Tage zuvor gleich zweimal in drei Tagen zu Amokdrohungen.
Im März des vergangenen Jahres hatte es in Erkelenz eine Bombendrohung im Finanzamt gegeben. Wie NRW-Innenminister Herbert Reul sagte, hatte die Drohung, die kurz nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine kam, einen pro-russischen Hintergrund.