Erkelenz bekommt Blühstreifen 5600 Quadratmeter für Insekten

Erkelenz · Auf einer Flächen, so groß wie sieben Handballfelder, richtet die Stadt Erkelenz sogenannte Blühstreifen für Insekten ein. Das von den Grünen beantragte Konzept sieht vor, an 25 Stellen ein- oder mehrjähriges Saatgut zu pflanzen.

 Eine mit Pollen beladene Biene – die Stadt Erkelenz hilft demnächst mit Blühstreifen bei der Nahrungssuche. Die Grünen hatten dazu ein Konzept beantragt. Foto: dpa

Eine mit Pollen beladene Biene – die Stadt Erkelenz hilft demnächst mit Blühstreifen bei der Nahrungssuche. Die Grünen hatten dazu ein Konzept beantragt. Foto: dpa

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Vor drei Monaten hatte der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung auf Antrag der Grünen beschlossen, in Erkelenz straßennahe Areale so zu bepflanzen, dass Bienen und Insekten dort Heimat wie auch Nahrung finden können. Damit soll dem Insektensterben entgegengewirkt werden. Jetzt legte das Grünflächenamt das Konzept vor, wo Blühstreifen angelegt werden können. Bei einer Enthaltung wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht, wenngleich dieses der SPD nicht weit genug geht. Auch ihr Antrag auf ein Konzept für ein bienenfreundliches Erkelenz hatte auf der Tagesordnung gestanden, fand jedoch keine Mehrheit.

25 Flächen unterschiedlicher Größe werden demnächst neu bepflanzt. Auf 3600 Quadratmetern wird mehrjähriges Saatgut angelegt und auf 2000 Quadratmetern einjähriges. Die kleinsten Flächen sind 300 Quadratmeter groß und befinden sich neben der Fußgängerbrücke über der Düsseldorfer Straße, an der Pescher Straße in Immerath (neu) sowie an der Marienkapelle an der Krefelder Straße. Die größte Fläche misst 1900 Quadratmeter und liegt an der Klimaschutzsiedlung am Bauxhof. Das Grünflächenamt rechnet für die ersten drei Jahre mit Mehrkosten gegenüber der bisherigen Bewirtschaftung in Höhe von 9300 Euro, insbesondere bedingt durch die Vorbereitung und Abmagerung der Flächen.

Einbeziehen möchte die Stadt Erkelenz auch die Bürger. Das Informationsblatt über Patenschaften wird derzeit überarbeitet, kündigte Kurt Nigl an. „Neben der Aufforderung, Patenschaften für die Pflege von Grünflächen oder Baumbeeten zu übernehmen, sollen den Bürgern kostenlos bis zu 100 Gramm einer einjährigen Saatgutmischung für eine Fläche von bis zu 20 Quadratmetern zur Verwendung auch auf privaten Flächen angeboten werden“, erklärte Kurt Nigl weiter. Zunächst plane die Stadtverwaltung die Abgabe von bis zu 500 Einheiten. 3200 Euro sind dafür eingeplant. Anna Maria Schroer von der Grünen-Fraktion begrüßte das Konzept sehr: „Wir sehen darin einen Anfang.“ Die FDP hingegen kritisierte die ausgesuchten Flächen als zu kleinteilig.

Die SPD wiederum sieht darin lediglich einen ersten Schritt, wie in der Diskussion um den eigenen Antrag auf ein Konzept für ein bienenfreundliches Erkelenz deutlich wurde. „Uns geht es um ein umfangreicheres Konzept. Positiv sehen wir, dass jetzt einige Maßnahmen ergriffen werden. Was uns aber fehlt, sind Eigeninitiative und Beteiligung, zum Beispiel die Einbeziehung von Kindergärten und Schulen durch Projekte“, erklärte Dieter Spalink. Während Schroer ihm beipflichtete, stellte Rainer Merkens (CDU) die Frage, „ob es Aufgabe der Stadt ist, alles durch Konzepte zu regeln?“ Seine Fraktion finde, dass viel Bewusstseinssteuerung bereits über Umweltverbände erfolgt und erfolgen sollte.

Der SPD-Antrag wurde im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung mit zehn Gegenstimmen abgelehnt, steht am Mittwochabend aber noch einmal im Stadtrat zur Diskussion.

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