Parkplatz an der Kölner Straße Erkelenz bekommt ab Freitag Autokino

Erkelenz · Der große Parkplatz an der Kölner Straße wird am Wochenende zum Kino umfunktioniert. Platz haben knapp 150 Autos. Auf einer LED-Leinwand laufen insgesamt sechs Filme.

 In Erkelenz gibt es von Freitag bis Sonntag (17. bis 19. April) ein Autokino.

In Erkelenz gibt es von Freitag bis Sonntag (17. bis 19. April) ein Autokino.

Foto: Bernd Schray/Pixabay

Es gibt wieder eine Veranstaltung im Stadtgebiet. Nach Wochen des Kontaktverbots hat die Agentur Kulturgarten für das kommende Wochenende ein Autokino organisiert. Von Freitag bis Sonntag werden auf einer 100 Quadratmeter großen LED-Wand am großen Parkplatz an der Kölner Straße insgesamt sechs Filme gezeigt. Dort soll Platz für knapp 150 Fahrzeuge sein.

„Die Priorität für uns bleibt, Kontakte zu vermeiden“, sagt Dominik Mercks, der zu den Veranstaltern gehört. Gemeinsam mit der Stadt sei man zu dem Schluss gekommen, dass ein Autokino auch in Zeiten der Corona-Pandemie eine sichere Freizeitaktivität sei – ähnlich wie in der Umgebung auch in Aachen, Mönchengladbach und Düsseldorf.

Pro Auto sind deswegen auf dem Gelände, das gegenüber der Maschinenbaufirma Wirth liegt, nur zwei Personen erlaubt. Bei Familien dürfen zudem die Kinder mit im Auto sitzen. Erwachsene zahlen zehn Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre müssen nichts bezahlen. Die Karten gibt es, um Kontakt zu vermeiden, nur im Vorverkauf im Internet. Dieser startet am Donnerstag (16. April) um 10 Uhr. Getränke und Speisen dürfen mitgebracht werden.

Die Agentur, die auch das Electrisize-Festival veranstaltet, das in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht stattfinden kann, stellte das Programm in wenigen Tagen auf die Beine, geplant ist zunächst nur für dieses Wochenende. „Wir schauen einfach mal, wie es funktioniert und wie es dann in den kommenden Wochen weitergeht“, sagt Mercks. Er ist sich sicher: „Wir haben den Eindruck, dass die Kreis Heinsberger darauf Lust haben. Nach sieben Wochen Lockdown sind gerade Familien froh, mal wieder vors Loch zu kommen.“

Dementsprechend familienfreundlich ist das Programm gestaltet: Um 17 Uhr läuft jeweils ein Film, der vor allem den jüngeren Zuschauern gefallen dürfte, ab 20.30 Uhr dann ein Film für ältere Zuschauer. So wird am Freitag die südkoreanische Gesellschaftssatire „Parasite“ gezeigt, die im Februar völlig überraschend vier Oscars gewann. Am Sonntagabend läuft mit der Ruhrpott-Gangster-Komödie „Bang Boom Bang“ ein echter Klassiker.

Mit der LED-Wand habe man beim Public Viewing bei der Weltmeisterschaft 2018 bereits gute Erfahrungen gemacht: „Wir benutzen keinen Projektor. Das hat den großen Vorteil, dass es nicht dunkel sein muss.“

Mercks freut sich, dass es kurzfristig mit der Genehmigung geklappt hat: „Es musste dann jetzt alles sehr schnell gehen. Aber es bringt ja in der derzeitigen Situation auch nichts, noch vier Wochen zu warten, um alles perfekt zu organisieren.“ Die wirtschaftliche Situation sei schließlich auch für die Agentur schwierig: „Als Veranstalter kannst du in so einer Lage nur zwei Dinge tun. Entweder du steckst den Kopf in den Sand und wartest, bis alles vorbei ist, oder du wirst kreativ und suchst nach Alternativen.“

Ein Autokino gab es im Erkelenzer Raum bislang nur in Hückelhoven, wo seit 2008 immer an einem Wochenende im September eine Leinwand aufgebaut wird. So soll es auch in diesem Jahr sein – auf Facebook schrieben die Veranstalter allerdings, dass ein zusätzlicher Termin in der derzeitigen Situation nicht infrage komme. Man sei solidarisch mit den Kinobetreibern, die gerade nicht öffnen können: „Wir finden es einfach unfair, mit einer Kino-Veranstaltung außer der Reihe so zu tun, als wäre die Kinowelt gerade in Ordnung“, heißt es in dem Statement.

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