Treffpunkt für Schüler und Betriebe aus Erkelenz 1500 Besucher bei zehnter Azubimesse

Erkelenz · Gute Absolventen der Erkelenzer Schulen in Kontakt zu bringen mit guten Erkelenzer Unternehmen, das ist ein Anspruch der Azubimesse. In diesem Jahr feierte sie ihr erstes Jubiläum.

 Die Realschüler Luca Grates (l.) und Burak Sönmez probieren sich mit den Azubis Lukas Hanke (2. Lehrjahr, 2. v.l.) und Baris Torlakoglu (1. Lehrjahr) im Gewindeschneiden aus. Berufsziel der Schüler: Zerspanungstechniker. Beide wären durchaus interessiert, bei der Firma MH Wirth aus Erkelenz ihre Lehre zu machen.   RP-Foto: Ruth Klapproth

Die Realschüler Luca Grates (l.) und Burak Sönmez probieren sich mit den Azubis Lukas Hanke (2. Lehrjahr, 2. v.l.) und Baris Torlakoglu (1. Lehrjahr) im Gewindeschneiden aus. Berufsziel der Schüler: Zerspanungstechniker. Beide wären durchaus interessiert, bei der Firma MH Wirth aus Erkelenz ihre Lehre zu machen. RP-Foto: Ruth Klapproth

Foto: Ruth Klapproth

Ihre Lehrzeit hat die jährliche Azubimesse in Erkelenz, die am Donnerstag zum zehnten Mal in der Stadthalle ihre Pforten öffnete, längt erfolgreich hinter sich gebracht, obwohl, wie Bürgermeister Peter Jansen am Rande seines Rundgangs zur Eröffnung meinte, die ersten beiden Jahre nicht leicht waren. „Vor zehn Jahren hatten wir die Diskussion darüber, was zu machen ist, um dem zu erwartenden Fachkräftemangel in vielen Berufen zu begegnen“, erinnerte sich Jansen. Nach vielen Gesprächen mit den heimischen Betrieben wurde die Azubimesse als Ausbildungsbörse und mögliche Informationsplattform ins Leben gerufen.

Bekanntermaßen sind Lehrjahre erfahrungsreiche Jahre, und so machten auch die zunächst teilnehmenden Unternehmen ihre Erfahrungen, dass es nicht damit getan ist, mit Firmenschildern und Broschüren für sich zu werben. Sie lernten schnell hinzu und hievten nach dem dritten Jahr die Azubimesse in den Status eines Gesellen. Inzwischen ist sie auch daraus entwachsen.

Die Azubimesse ist zu einem Meisterstück geworden, bei der Unternehmen und Schüler aller Jahrgänge schnell in Kontakt kommen, sich gegenseitig informieren und sogar zu Vertragsabschlüssen über Ausbildungen kommen. „Die Unternehmen haben verstanden, dass sie leichter mit den interessierten Jugendlichen ins Gespräch kommen, wenn sie sich auf Augenhöhe mit ihnen begeben“, so die Erfahrung von Sandra Schürger. Die Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing im Erkelenzer Rathaus zeichnet verantwortlich für diese Azubimesse.

Inzwischen gibt es kaum ein Unternehmen, einen Handwerksbetrieb oder eine Bank, die nicht mit eigenen Auszubildenden vor Ort ist. „Diese Azubis finden sehr schnell Kontakt zu den fast gleichaltrigen Schülern, weil sie die gleiche Sprache sprechen.“ Da bleibt den Unternehmern selbst fast nur noch die Rolle des Begleiters für ihren Nachwuchs.

Die Zahl der Unternehmer ist wie die Zahl der an einer Ausbildung interessierten Schüler von Jahr zu Jahr gewachsen. Inzwischen sind es 53 Aussteller, die von Markus Dannhauer von der “mdcp – Agentur für Live Marketing & Messen“ in den Räumen der Stadthalle untergebracht werden müssen. Während Schürger von Beginn an für die Ausstellerwerbung und das Marketing zuständig ist, hat der Messefachmann die Ausstellerbetreuung und den Messeaufbau in die Hand genommen.„Viele Jugendliche kommen und schauen zunächst nur. Einige kommen mehrere Jahre hintereinander, ehe sie wissen, welchen Beruf sie ergreifen wollen“, berichtete Bürgermeister Jansen, der die Messe unter ein Motto stellt: „Wir wollen gute Erkelenzer Schüler für gute Erkelenzer Betriebe gewinnen.“ Dazu gehören nicht nur die international tätigen, sondern auch die heimischen, mittelständischen Betriebe und Handwerker. „Erkelenz lebt von ihnen.“ Die Messe stelle die Breite der Branchen und die Vielfalt der Berufe aus.

„Wir sind hier, um auf uns aufmerksam zu machen“, sagte Ingo Reifgerste von der Firma Schleiff Bauflächentechnik. „Hier knüpfen wir erste Kontakte. Viele wissen gar nicht, in welchen Berufen wir ausbilden. Das beginnt beim Mauerhandwerk und endet in der kaufmännischen Büroarbeit.“ Als Pionier der ersten Stunde war Wurstspezialitäten Esser dabei. „Wir freuen uns immer über das Interesse der Jugendlichen, bei uns eine Ausbildung beginnen zu wollen“, sagte Ausbildungsleiter André Kreuels. Allerdings sei der Bedarf und die Nachfrage nicht immer deckungsgleich. „In den Fleischerberufen haben wir keinen Nachwuchsmangel, eher im Bereich des Verkaufs.“

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