Erkelenz muss weiter investieren Bauen für mehr Plätze in Kindergärten

Erkelenz · Der Bedarf an Kinder­gartenplätzen wächst in Erkelenz weiter. Zum nächsten Kindergartenjahr, das im August startet, kann allen über Dreijährigen ein Platz angeboten werden. Damit das auch in Zukunft funktioniert, muss weiter gebaut werden.

 Stein auf Stein: Die Stadtverwaltung Erkelenz teilte mit, dass weiterhin in den Ausbau von Kindergartenplätzen investiert werden muss.

Stein auf Stein: Die Stadtverwaltung Erkelenz teilte mit, dass weiterhin in den Ausbau von Kindergartenplätzen investiert werden muss.

Foto: Esi Grünhagen/Pixabay

Erkelenz muss weiterhin in den Ausbau von Kindergärten investieren. Das macht die Stadtverwaltung in ihrer Bedarfsplanung für das nächste Kindergarten deutlich, das im August startet. Zu diesem Zeitpunkt rechnet sie mit 1234 Kindern zwischen drei und sechs Jahren, die einen Kindergartenplatz benötigen – zwei Jahre später könnten es bereits 1303 sein. Basis dieser Prognose ist die Anzahl von Kindern, die zwischen einem und drei Jahren sind und in Erkelenz leben. Waren es 2017 erst 793, so sind es in diesem Jahr schon fast 70 mehr.

„Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass wir für das nächste Kindergartenjahr allen angemeldeten Kindern über drei Jahren einen Platz anbieten können und dass allen berufstätigen Eltern von Kindern im Alter unter drei Jahren ein Platz zur Betreuung in einer Tageseinrichtung oder in der Tagespflege angeboten wird“, erklärte Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordnete von Erkelenz, im Jugendhilfeausschuss.

Einige Projekte hat Erkelenz bereits auf den Weg gebracht. So wird an der Südpromenade ein neuer Kindergarten mit zwei Gruppen im Familie-Harf-Haus eingerichtet, der wie berichtet im Sommer eröffnen soll. Außerdem wird für 2020/21 geplant, im Oerather Mühlenfeld einen zweiten Kindergarten zu bauen. Darüber hinaus werden im Kindergartenjahr 2019/20 laut Stadtverwaltung zwei Einrichtungen von freien Trägern erweitert: „Die Katholische Tageseinrichtung in Golkrath wird umfassend saniert und erhält einen Anbau. Damit bietet sie ein Raumkonzept, das den Anforderungen an eine differenzierte Kinderbetreuung gerecht wird. Ab dem Kindergartenjahr 2020/21 können sechs Kinder unter drei Jahren betreut werden. Bisher erfolgt deren Aufnahme mit jährlicher Ausnahmegenehmigung des Landschaftsverbands.“ Die evangelische Kirchengemeinde in Schwanenberg erweitere ihre Tageseinrichtung ebenfalls, um eine vierte Gruppe bilden zu können: „Vor fünf Jahren wurde die Einrichtung für die Betreuung von 18 Kindern unter drei Jahren umgebaut. Seit diesem Zeitpunkt ist sie massiv überbelegt. Da es sich nicht mehr um eine vorübergehende Mehrbelegung handelt, ist der Anbau dringend erforderlich.“ Die Bauarbeiten werden nach Angaben der Stadtverwaltung voraussichtlich im Frühjahr 2020 abgeschlossen.

Reichen wird aber auch das noch nicht, erklärte Gotzen im Jugendhilfeausschuss, der die Kindergartenbedarfsplanung der Stadtverwaltung einstimmig zur Bewilligung an das Land Nordrhein-Westfalen weiterleitete. Zum ersten lebten in Erkelenz immer mehr Kinder, zum zweiten zögen weiterhin junge Familien in die Stadt, zum dritten schließe der Katholische Kindergarten in Keyenberg aufgrund der Umsiedlung für den Tagebau Garzweiler II zum 31. Juli und zum vierten gebe es Kindergärten, die den Bedarf wohnortnaher Kita-Plätze heute schon nicht decken könnten. So seien die Tageseinrichtungen in Lövenich und Kückhoven/Immerath kontinuierlich stark nachgefragt und seit mehreren Jahren überbelegt. „Beispielsweise in Immerath werden wir in Zukunft noch einmal über einen Ausbau nachdenken und darauf unseren städtischen Haushalt ausrichten müssen“, stellte Hans-Heiner Gotzen in Aussicht.

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