Konzert in der Leonhardskapelle Die Crème de la Crème der Akustik

ERKELENZ · Die Carrivick Sisters machten die 25. Acoustic Night zu einem besonderen Konzertabend. Das herausragende Duo präsentierte Musik mit Herz und vervollkommneter Kunstfertigkeit.

 Die Zwillingsschwestern Laura und Charlotte Carrivick aus Devon gastierten in Erkelenz.

Die Zwillingsschwestern Laura und Charlotte Carrivick aus Devon gastierten in Erkelenz.

Foto: Ganesh van Boggelen

Die 25. Acoustic Night bedeutete für viele der musikbegeisterten Stammgäste ein freudiges Wiedersehen – die Carrivick Sisters aus dem englischen Devon begeisterten ihr Publikum bei der Jubiläumsausgabe des Akustikformats. Zu zweit gastierten sie das erste Mal in Erkelenz, im April 2016 spielten sie in der Leonhardskapelle jedoch bereits mit ihrer Band Cardboard Fox und imponierten damals schon mit ihrer musikalischen Virtuosität, die mit den richtigen Spritzern Sympathie und Songs voller offenherziger Emotionen und Humor Hand in Hand ging.

Nicht umsonst haben sich die beiden Zwillingsschwestern in der britischen Folk- und Bluegrassszene längst einen bedeutsamen Namen gemacht – Laura und Charlotte Carrivick haben sich mit Leib und Seele ihrer Musik verschrieben, die genauso facettenreich wie berührend ist. Sie verbinden die besten Elemente der Genres mit einem schier unglaublichen musikalischen Talent sowie himmlisch harmonierenden Stimmfarben. Obwohl sie ein paar Coversongs mit im Gepäck haben, stammt der Großteil ihrer Songs und Instrumentalstücke aus eigener Feder. Dabei sind ihre Texte entweder durch die Sagen und Folklore ihrer Heimat inspiriert, wie in „Over the Edge“ und „Lady Howard“, oder schlicht und ergreifend aus dem Leben gegriffen, wie beispielsweise „If I had Time“.

Die Ausdruckskraft ihrer gesungenen Worte macht ihr Können genau so offensichtlich wie die scheinbar universelle Beherrschung ihres Instrumentekanons: Die Carrivick Schwestern sind beide Multiinstrumentalistinnen und greifen mit schwindelerregend anmutender Leichtigkeit abwechselnd zu Geige, Gitarre, Mandoline, Banjo oder Dobro.

Mal etwas nachdenklich und melancholisch, dann wieder voller Wärme und Leichtigkeit präsentierten die Zwillingsschwestern hauptsächlich Songs aus dem Album „Over the Edge“ und ihrem sechsten Album „10 Years Live“, welches sie anlässlich ihre Bühnenjubiläums aufgenommen haben. Auch einige ganz neue Songs wie „Amsterdam“ waren dabei, die bisher noch auf keiner CD vertreten sind. „Gentle River“ von Alison Krauss, „Sweet Baby James“ von James Taylor und „Never say Goodbye“ gehörten zu den Songs anderer Musiker, die die Schwestern in ihrem ganz eigenen Stil interpretierten. Mit den Zugaben „Piggy Bank“ und „One of these Days“ entließen sie ihr Publikum in die Nacht.

Für ihr Konzert in Erkelenz hatten die Carrivick Sisters eine lange Reise auf sich genommen, da sie alleine für diesen Abend angereist sind. „Es gibt nicht viele Gigs, für die wir zwei Tage reisen würden“, scherzte Laura Carrivick. Die beiden bedankten sich bei Alwin Nagel und Petra Hömke-Nagel, die die Konzertreihe 2012 ins Leben riefen und seitdem federführend organisieren. Die Initiatoren wiederum waren nur allzu froh, dass die Carrivick Sisters als unbestritten hochkarätiger Ersatz für den abgesprungenen Act gekommen waren. Das Duo war bereits auf zahlreichen Festivals zu Gast, nicht nur in ihrem Heimatland, auch in Kanada und Europa. Zudem wurden die Zwillinge bereits mehrfach mit renommierten Preisen für ihr meisterliches Instrumentalspiel ausgezeichnet.

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