Erkelenz Er lebte für die Schützen und sein Dorf

Erkelenz · Die Freunde und Wegbegleiter sind fassungslos, so plötzlich wurde Lothar Heupts gestern Nacht im Alter von 60 Jahren aus dem Leben gerissen. Der Mann, der für das Schützenwesen und seinen Heimatort Holzweiler lebte, hinterlässt eine Riesenlücke.

„Als Mensch und in der Summe seiner Aktivitäten“, präzisiert Johannes Oellers, stellvertretender Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Lothar Heupts war der Motor der Gemeinschaft, sprühte über vor Ideen, setzte sie gleich um. „Wir mussten ihn oft bremsen“, sagt Oellers. Die Fäden liefen bei ihm zusammen – ob es um Feste, das „Heimatfenster“ oder die Broschüre „Blickpunkt Holzweiler“ ging. Auch in der Pfarre St. Cosmas und Damian war Heupts fest verwurzelt. Er war Wortgottesdienstleiter, belebte Traditionen wie die Rorate-Gottesdienste im Advent oder den Fußfallweg in der Fastenzeit.

„Er war ein Hans Dampf auf der Basis des Glaubens“, sagt Heinzgerd Dewies. Der Bundesschützenmeister im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist viele Wege mit Lothar Heupts gegangen. Das Schützenwesen war die große Leidenschaft des gebürtigen Rheydters, die im Alter von 17 Jahren begann. Heupts machte nicht einfach mit, er engagierte sich, zunächst vor allem für die Schützenjugend. Von 1979 bis 1984 war er Vorsitzender der Schützenjugend auf Bistums-, von 1983 bis 1996 auf Bundesebene.

Europäer durch und durch

Seit 1994 war Lothar Heupts Generalsekretär der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS). Er wurde in einer Zeit des Umbruchs in dieses Amt gewählt, hat die EGS danach „sehr emotional und sehr engagiert aufgebaut“, sagt Heinzgerd Dewies. „Die EGS war sein Lebenswerk.“ Tausende Kilometer ist er dafür quer durch Europa gefahren. Höhepunkte, wohl auch sehr persönliche, waren die Besuche in Rom. 2001 wurde von Papst Johannes Paul II. empfangen. Zu Ehren dessen Nachfolgers Benedikt XVI. organisierte Heupts zuletzt im November eine Parade durch Rom.

Unvollständig bliebe der Blick auf Heupts’ Engagement ohne sein politisches Wirken, das er in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren hatte. Er war in der CDU zu Hause, war fast 30 Jahre Ortsverbandsvorsitzender, lange Jahre Ratsmitglied und zuletzt im Bezirksausschuss. Und er hatte eine Familie, die hinter ihm stand. „Er war ein liebevoller Vater und Ehemann und ein Mann, der seine Freunde sehr gepflegt hat“, sagt Toni Kopp als Freund und politischer Weggefährte. „Sein Tod reißt im Dorf ein erhebliches Loch.“

Lothar Heupts wird am kommenden Freitag beerdigt. Der Trauergottesdienst, den der Kölner Weihbischof Heiner Koch hält, beginnt um 14 Uhr in der Pfarrkirche.

(RP)
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