Electricity 2021 in Erkelenz Ein elektrisierendes Gefühl

Erkelenz · Electrisize brach mit jedem Jahr neue Fan-Rekorde – nun ging das Festival mit starken Acts wieder als Mini-Ausgabe an den Start – und sorgte am ersten Wochenende für Hochstimmung.

So schön war das Electricity-Festival 2021 in Erkelenz
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So schön war das Electricity-Festival 2021 in Erkelenz

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Foto: Ruth Klapproth

Der klangliche Startschuss fiel am Freitag um halb vier – Larry B2B Russe, der bei der „großen Schwester“ Electrisize sonst die Tapuya-Stage zum Beben bringt, läutete für Fans aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden den „Electricity-Monat“ ein. Spätestens, als dann HBz auflegten, tanzte die ganze Menge um die 360-Grad-Bühne herum und feierte lautstark den Auftakt zu einem der wenigen Ausnahme-Festivals, die europaweit stattfinden. „Das zu sehen, war auch für uns als Veranstalter ein wunderschöner Moment“, sagte Rabea Schreiber aus dem Organisationsteam.

Auf der Festivalfläche hinter Haus Hohenbusch stehen die vier Juliwochenenden ganz im Zeichen von Musik, Tanz und Party. Dass das überhaupt möglich ist, ist nur dem innovativen Konzept der Initiatoren zu verdanken, die das Festival so gut wie es geht Corona-sicher gemacht haben. Die 1800 Menschen, die so gemeinsam feiern, sind zwar mit den 25.000 Fans, die Electrisize im Jahr 2019 verzeichnete, nicht zu vergleichen. „Wir sind aber momentan froh, dass wir überhaupt etwas machen können, da ist es egal, ob 20 oder 20.000 Menschen kommen“, sagte Rabea Schreiber.

Das wird auch in den sechs strikt voneinander getrennten Campingsektoren überdeutlich: Wer nicht auf der Tanzfläche steht, macht eigene Partys vor den Zelten, alle tanzen ausgelassen zu den Beats, die über den Platz hallen. Bevor die DJs ab dem Nachmittag für Euphorie und Freiheitsgefühle sorgen, schweißen die gemeinschaftlichen Aktivitäten die Camper zusammen. „Heute Mittag haben sich die Sektoren vor der Tanzfläche zum Bier-Yoga getroffen, da war gefühlt das ganze Camp auf den Beinen“, erzählte Schreiber lachend.

Auch vereinzelte Regentropfen konnten niemandem die Stimmung vermiesen. „Kaum ein Veranstalter wagt gerade diesen Schritt, weil immer die Gefahr besteht, alles im letzten Moment absagen zu müssen und auf den Kosten sitzen zu bleiben“, erklärte Schreiber. Genau deshalb zieht das Festival neben Menschen auch Gäste aus dem Ausland an. Die vier jungen Frauen Inga, Daniela, Michelle und Maya kommen aus Heinsberg und genossen die Stimmung am zweiten Festivaltag sichtlich. „Es fühlt sich zwar noch ein bisschen surreal und komisch an, mit so vielen Menschen zu feiern, aber auch unglaublich gut“, sagte Daniela. „Heute Morgen habe ich zwei Mädels getroffen, die extra aus Nordfriesland angereist sind, weil sonst nirgendwo etwas stattfindet“, erzählte Sandra, die im grünen Sektor direkt vor der Bühne tanzte und die Atmosphäre aufsog.

Eines der wichtigsten Aushängeschilder von Electrisize ist immer die musikalische Vielfalt gewesen – durch die verschiedenen Bühnen konnte jeder Electro-Geschmack bedient werden. Die einzelne Rundbühne bei Electricity verkörpert diese Philosophie, in dem sie mit den unterschiedlichen Acts ein Best Of der verschiedenen Stile präsentiert. So heizten etwa das niederländische Hardstyle-Duo Sub Zero Project sowie Le Shuuk ihrem Publikum am Samstag ordentlich ein. Beide versammeln auf Youtube und Spotify viele Millionen von Klicks und monatlichen Hörern, letzterer gehört für viele zu den besten DJs Deutschlands. Wer dann doch einmal Hardstyle satt hat, bekommt auf Wunsch über Kopfhörer und die „Silent Disco“ mit 90er-Sound, Karnevalsliedern und mehr 24 Stunden lang Kontrastprogramm auf die Ohren. „Letztendlich ist es aber fast allen hier egal, welcher Stil gespielt wird. Sie wollen einfach Party machen“, sagte Schreiber.

 Zu jedem vernünftigen Festival gehört auch ein Feuerwerk – das ist auch beim Electricity nicht anders.

Zu jedem vernünftigen Festival gehört auch ein Feuerwerk – das ist auch beim Electricity nicht anders.

Foto: Ruth Klapproth
 DJ Le Shuuk aus Deutschland heizte der Electricity-Menge am Samstagabend ordentlich ein.

DJ Le Shuuk aus Deutschland heizte der Electricity-Menge am Samstagabend ordentlich ein.

Foto: Ruth Klapproth

„Gerade nach den entbehrlichen letzten Monaten haben die Leute einfach Bock“, meinte Timbo, bürgerlich Tim Lindenlauf, der Electrisize als Resident DJ von Anfang an mitgeformt hat. „Sie vertrauen uns, und wenn wir als Veranstalter über den Campingplatz gehen, kommt von allen Leuten unglaublich positives und dankbares Feedback. Es fühlt sich mega an, ihnen dieses Erlebnis bieten zu können“, sagte er.

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