Erkelenz Einkaufscenter statt Gericht

Erkelenz · Das Amtsgericht soll neu gebaut werden. Für den frei werdenden alten Standort interessieren sich jetzt schon die Investoren.

Dort könnte Einzelhandel mit einem Flächenangebot entstehen, wie es ihn in der City bislang nicht gibt.

Noch ist nicht einmal der Architektenwettbewerb für das neue Amtsgericht entschieden, da melden sich bereits Interessenten für die Fläche, die entsteht, wenn das alte Amtsgericht abgerissen wird. Das berichtete Bürgermeister Peter Jansen jetzt im RP-Gespräch.

Er freut sich darüber: Schließlich geht es um die Gestaltung des Innenstadtbereichs, den man gern als Tor zur Stadt bezeichnet — und der großes Potenzial für die Entwicklung der Innenstadt bietet, wenn Neubau und Abriss des Amtsgerichts erst einmal vollzogen sind.

Großes Flächenangebot

Rückblende: Ende Mai hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes ein Bauprojekt vorgestellt, auf das die Stadt lange gehofft hatte. Weil das Amtsgerichtsgebäude in die Jahre gekommen ist und man die Modernisierung ohne große Störungen für den laufenden Betrieb erreichen möchte, wird das Gericht neu gebaut — auf der heutigen Rasenfläche vor dem Gericht. Die verkauft die Stadt an das Land — und wird dafür wohl im Gegenzug die Fläche bekommen, auf der sich das Amtsgericht heute befindet. Dort könnte Einzelhandel entstehen — mit einem Flächenangebot, das es bisher in der City nicht gibt.

Für die Nutzung dieser Fläche haben laut Jansen bereits vier oder fünf Investoren bei ihm angefragt. "Sie sehen dort Top-Entwicklungspotenzial für Einzelhandel", sagt er. Die Anfragen kämen etwas zu früh, dennoch werden alle Interessenten in naher Zukunft zu Gesprächen mit dem Technischen Beigeordneten eingeladen. Über die Folgenutzung des Amtsgerichtsgeländes könne man tatsächlich frühestens im nächsten Frühjahr sprechen, wenn klar ist, was mit dem Amtsgericht passiert.

Für die grundsätzliche Planung setzt Jansen zwei Jahre an. Baubeginn könnten Anfang 2011 sein. Der Bürgermeister wünscht sich für diesen Bereich eine Mischung aus Einzelhandel, Geschäfts- und Wohnbebauung, von der Impulse für die untere Kölner Straße ausgehen sollen. Auf 3000 bis 5000 Quadratmeter ließe sich einiges gestalten, sagt Jansen. Also eine Art EC, ein Erkelenz Center, in Analogie zum Hückelhovener HC? "Das wäre nicht schlecht", sagt Jansen.

Zur abschließenden Gestaltung rund um den Bahnhofsvorplatz gehört auch das Bahnhofsgebäude. Hier sei die Stadt nach wie vor im Gespräch mit der Bahn. Allerdings seien die Kontakte mühsam, weil alle naselang der Ansprechpartner wechseln, sagt Jansen. Bis September erwartet er eine Entscheidung, ob die Bahn selbst etwas mit dem Gebäude machen oder es für Investoren freigeben wolle.

(RP)
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