Erkelenz Eine Stadt für Radler

Erkelenz · Das will Erkelenz sein und werden. Die angestrebte Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte ist Ziel und Weg zugleich. Bessere Radwege und mehr Abstellanlagen sollen dorthin führen.

 Auf gehts in den Frühling.

Auf gehts in den Frühling.

Foto: Jürgen Laaser

Eine Radtour nach Feierabend? Kein Problem, es gibt ja viele Radwege rund um Erkelenz. Mit dem Fahrrad zum Einkaufen? Pech, die Abstellanlagen am Anfang der Fußgängerzone sind schon wieder überfüllt. Mal eben mit dem Rad zu Freunden fahren quer durch die Stadt? Das sind die Fußgängerzone im Weg und Einbahnstraßen. Oder?

Erkelenz ist eine Stadt mit vielen Radfahrern. Aber ist sie auch fahrradfreundlich? Das ist eine Frage, die seit einiger Zeit Politik, Verwaltung und engagierte Bürger beschäftigt. Sie möchten mit kleineren und größeren Maßnahmen dafür sorgen, dass sich Erkelenz offiziell "fahrradfreundliche Stadt" nennen darf. Dazu muss es in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) aufgenommen werden. Nicole Stoffels, die beim Erkelenzer Stadtmarketing das Projekt "Fahrradfreundliche Stadt" koordiniert, möchte im Herbst den Antrag stellen.

Bis dahin wird Erkelenz längst nicht alle Kriterien der AGFS erfüllt haben, das sei auch nicht nötig, sagt Nicole Stoffels: "Man muss auf dem Weg sein." Größte Herausforderung für Erkelenz wird die Erhöhung des Radfahrer-Anteils an der Gesamtzahl der Verkehrsteilnehmer: 25 Prozent fordert die AGFS — im Moment sind es neun Prozent. Zu den weiteren Kriterien gehören u.a. eine Grundsatzentscheidung der Politik für die Förderung des Radverkehrs (die liegt vor), eine entsprechende Infrastruktur mit Radwegen, Abstellanlage etc. und die Schaffung eines fahrradfreundlichen Klimas in der Stadt.

In Sachen Infrastruktur sind Stadt und Bürger gleichermaßen gefragt. Die Bürger, indem sie Verbesserungsmöglichkeiten melden. Die Stadt, indem sie diese in die Tat umsetzt. Kleinere Maßnahmen werden angegangen, (siehe "Sicherheit für Radfahrer"), größere sind gewünscht: In der Brückstraße zwischen Anton-Heinen-Straße und Nordpromenade sollen Radfahrer entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen. Hier arbeitet die Stadt mit der Polizei an einer Lösung, sagt Stoffels. Für die Goswinstraße wünscht sich die Stadt einen Radfahrstreifen. Das Problem, wie an etlichen anderen Stellen, vor allem in den Außenorten: Die Straße gehört dem Land, liegt damit in anderer Zuständigkeit.

Was Erkelenz darüber hinaus in seinem Bestreben, mehr Radwege zu schaffen, Grenzen setzt, ist das Stadtbild: "Manche Straßen sind einfach so eng, dass kein Platz für Radwege bleibt", sagt Nicole Stoffels. Und so werden sie und ihre Mitstreiter neben dem baulich Machbaren daran arbeiten, dass in Erkelenz ein Klima entsteht, in dem sich Radfahrer wohl und sicher fühlen. Wie das geht? Mit Veranstaltung wie dem Fahrradfrühling, Radtourangeboten und viel, viel Öffentlichkeitsarbeit, sagt Stoffels.

(RP)
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