Erkelenz Eine Klinik für alle

Erkelenz · Riesiger Andrang beim Tag der offenen Tür im Hermann-Josef Krankenhaus. Vor allem der Neubau für die Immerather Abteilungen zog die Besucher an. Die Mitarbeiter sehen dem Umzug mit gemischten Gefühlen entgegen.

Reibekuchen, Bratwurst vom Grill, Waffeln mit heißen Kirschen – das steht nicht oft auf dem Speiseplan eines Krankenhauses. Gestern aber wurden diese Leckereien dem Personal des Hermann-Josef-Krankenhauses förmlich aus den Händen gerissen. Denn es herrschte riesiger Andrang. Zum Tag der offenen Tür strömten die Menschen in Scharen in die Klinik – und wollten vor allem die neuen Räumlichkeiten sehen. Den Buchstaben "E" trägt der so genannte Ersatzneubau, in den nun die Immerather Abteilungen Geriatrie und Urologie einziehen können. Dort war gestern auch am meisten los.

Nicht nur der Blick in die neuen, freundlich und modern eingerichteten Zimmer interessierte die Besucher, denn auch zu den Behandlungsräumen standen die Türen offen. Dort erklärten die Mitarbeiter Operationsgeräte und -techniken, die ab der nächsten Woche praktiziert werden. Mitten im Gewusel: Dr. Thomas Fahlbusch, Chefarzt der Klinik für Urologie, der dem Umzug "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" entgegen sieht. Immerath gehe ein weiterer großer Teil verloren, wenn das Haus Nazareth jetzt dem Tagebau weicht und sich in Erkelenz eingegliedert. Er und seine Mitarbeiter verlassen außerdem einen Arbeitsplatz, an dem über viele Jahre ein gutes Klima gewachsen sei. Doch der Neubau trumpft mit modernster Technik und kurzen Wegen auf. "Für die Patienten bedeutet das mehr Komfort. In Immerath lagen oft vier Patienten in Drei-Bett-Zimmern, es gibt zwei Toiletten für 40 Patienten auf dem Flur und gar keine für Besucher. Heutzutage versteht sich ein Krankenhaus als Dienstleister. Wir sind ein Service-Unternehmen, das in Konkurrenz zu anderen Kliniken steht und mithalten können muss." Das dürfte mit neuem Funktionstrakt gelingen. Dort können Blasen-, Prostata- und Stein-Operationen vorgenommen werden, alle Eingriffe mit endoskopischer Technik. "Die konventionellen offenen Operationen machen wir im angedockten Operationssaal des Zentral-OPs", erklärt Fahlbusch.

Beeindruckt von den neuen Räumen und Möglichkeiten zeigten sich auch die Besucher. Wie drei Frauen aus Titz, die sich beim Waffeln-Essen über die Vorzüge austauschten. "Immerath war immer ein sehr gutes Krankenhaus, daran wird sich bestimmt nichts ändern", waren sie sich sicher. Wie die meisten Besucher machten sie von dem großen Informationsangebot auch externer Aussteller gestern regen Gebrauch.

Aber auch Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, wie Alexander und Jacqueline, Auszubildende zum Gesundheits- und Krankenpfleger, die sich von Schwester Waltraud die neuen Geräte im Intensivzimmer erklären ließen.

Frage des Tages

(RP)
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