Erkelenz Ein ungebrochen bejubeltes Oratorium

Erkelenz · In St. Lambertus wird im September "Der Messias" in der Fassung von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt. Kantor Stefan Emanuel Knauer erklärt die Besonderheiten dieses Werkes und kündigt den Start des Vorverkaufs an.

 Ovationen gab es 2014, als Kantor Stefan Emanuel Knauer während der Kirchenmusikwoche Rossinis "Petite Messe Solennelle" aufführte.

Ovationen gab es 2014, als Kantor Stefan Emanuel Knauer während der Kirchenmusikwoche Rossinis "Petite Messe Solennelle" aufführte.

Foto: rerü/jl (Archiv)

Eine musikalische Rarität stellt die Pfarrei Christkönig in das Zentrum ihrer 13. Kirchenmusikwoche - Händels populäres Oratorium "Der Messias" in der Fassung des nicht minder populären Mozart. Es wird vom musikalischen Leiter Stefan Emanuel Knauer eine Premiere versprochen, denn noch nie sei das Werk in dieser Fassung in Erkelenz erklungen. "1992 hatte der Kirchen- und Projektchor an St. Lambertus die Originalversion aufgeführt. Deshalb war es nicht schwer, die Sänger jetzt von einer Aufführung der Mozartversion zu überzeugen", berichtet Knauer, der Kantor an St. Lambertus ist. Er erwarte, dass ebenso das Publikum für diese Fassung zu begeistern ist: "Ein solch berühmtes Werk sollte 500 Besucher anziehen."

Erkelenz: Ein ungebrochen bejubeltes Oratorium
Foto: Laaser Jürgen

Seit seiner Uraufführung im Jahr 1742 wird das Oratorium "Der Messias" von den Menschen ungebrochen bejubelt. "Händel war ein Popstar seiner Zeit. Und Mozart hat dessen Messias, diesen Schlager, aufgrund seiner Wertschätzung gegenüber Händel einer eigenen Bearbeitung unterzogen. Er hat das barocke Gewand dabei gegen ein klassisches getauscht", schwärmt Knauer von der Symbiose von zwei der berühmtesten Komponisten in einem Werk, der Mozartversion von "Der Messias". Wolfgang Amadeus Mozart hat dafür das Instrumentarium im Orchester vergrößert und dadurch die Interpretationsmöglichkeiten des biblischen Textes vergrößert: "Dadurch bekommt das Werk eine ganz andere Klanglichkeit, die Musik setzt den Text deutlicher in Szene. Den Bläsern, von der Piccoloflöte bis zum Blech, kommt dabei eine besonders herausragende Rolle zu." In diesem Mehr an Ausdrucksmöglichkeiten liegt Knauer zufolge dann allerdings auch wieder das Manko dieser Fassung: "Aufgrund der Größe des benötigten Orchesters wird diese Version des Messias' eher selten aufgeführt."

65 Chorsänger, mindestens 50 Instrumentalisten der Philharmonie Düsseldorf und vier im Oratorienfach ausgewiesen Gesangssolisten (Susan Kuhlen, Professorin Mechthild Georg, Marcus Ullmann, Manfred Bühl) bietet die Christkönig-Pfarrei für das Konzert am Sonntag, 18. September, auf. Einlasskarten kosten 18 Euro (ermäßigt 14 Euro) und sind ab Montag, 15. August, im Vorverkauf erhältlich (Christkönig-Pfarramt, Buchhandlungen Viehausen und Wild).

Einen Tag vor dem Konzert bietet Pfarrer Dr. Roland Scheulen einen Einführungsvortrag in "Der Messias" an. Dabei wird er gleichermaßen auf die Musik, die Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) und Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) sowie auf den biblischen Text des Oratorium angehen, kündigt Stefan Emanuel Knauer an. Wer ahne schon, dass "Jesus sich in der Bibel selbst nur an einer Stelle als Messias bezeichnet?" Der kostenfreie Vortrag wird am Samstag, 17. September, ab 18.30 Uhr im Katholischen Pfarrzentrum am Johannismarkt gehalten.

(spe)
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