Worte Zur Woche Dörfer verwaisen und vergreisen

Erkelenz · In Wegberg wurde diese Woche lebhaft über 92 neue Ortseingangsschilder gesprochen und geschrieben. Drei Schilder-Varianten stehen zur Auswahl. Die intensiv geführte Diskussion über die Frage, ob auf den neuen Schildern wie bisher der jeweilige Dorfname im Mittelpunkt steht oder der marketingrelevante Hinweis "Mühlenstadt", mag manch einem als übertrieben vorkommen. "Hat Wegberg keine anderen Probleme?", fragen sich einige. Doch hinter der Diskussion steckt mehr: Nacheinander schlossen in den vergangenen Jahren in Wegbergs 40 Außenorten Bäcker, Metzger, Lebensmittelläden und Gaststätten. Weil es zu wenige Kinder gibt, musste in Klinkum sogar die Grundschule aufgegeben werden. Die Dörfer verwaisen und vergreisen. Dass nun schon deren Namen auf den Ortsschildern dem Marketingzielen geopfert und zugunsten der "Mühlenstadt" zurückstecken sollen, sehen viele kritisch. Sie würden sich vielmehr wünschen, dass die Außenorte wieder mehr in den Blickpunkt rücken - bevor es zu spät ist. Es darf mit Spannung erwartet werden, für welche Lösung sich der Stadtrat am 19. Dezember entscheidet.

Wassenberg darf sich über das frisch eröffnete Naturpark-Tor freuen. Die Kombination von Tourist-Information und einem kleinen Bildungszentrum mit gelungenen multimedialen Angeboten zu Geschichte und Landschaftskunde der Region ist das, was Besucher der Stadt schon lange erwarteten: eine Anlaufstelle, in der Interessierte erfahren können, was die Freizeitregion bietet und welche Denkmäler und Veranstaltungen sehens- und besuchenswert sind. Die bisherige Begegnungsstätte soll weiter fürs Seniorencafé und in begrenzter Weise für Vereinsaktivitäten zur Verfügung stehen. Die Möblierung sei verschieb- und ergänzbar, hieß es bei der Eröffnung. Allerdings kann der Saal nicht mehr wie früher genutzt werden. So recht kann man sich derzeit diese Doppelfunktion noch nicht vorstellen. Die Zukunft wird zeigen, wie sich Naturpark und Stadt Wassenberg da arrangieren.

Die Stadt Hückelhoven hat diese Woche verkündet, dass sie mit Megastar James Blunt und Sänger Johannes Oerding im Sommer prominente Künstler im Schatten des Förderturms präsentiert. Damit ist den Machern von "Sommermusik Schacht 3 - Open Air mit Flair" ein großer Wurf gelungen. Mit der Veranstaltung will Initiator Günter vom Dorp eine Marke etablieren, die eine hohe künstlerische Kompetenz vermittelt bei hohem Anspruch an die technische Umsetzung. Die Veranstaltungsserie fördert auch den Tourismus in der ehemaligen Zechenstadt, weil viele auswärtige Besucher im Sommer 2018 zur "Sommermusik Schacht 3 - Open Air mit Flair" anreisen werden.

(RP)
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