Jansen Nach Gesprächen mit den Anwohnern, dem Investor und auch mit den Fraktionsvorsitzenden bestehen die Fronten nach wie vor. Und jetzt hat der Investor einen Bauantrag gestellt.

Was heißt das?

Jansen Wir müssen prüfen, ob sein Vorhaben genehmigungsfähig ist. Wenn ja, sind wir rechtlich dazu verpflichtet, es zu genehmigen.

Dann wäre alles Reden ja sowieso umsonst gewesen, oder?

Jansen Unsere Idee war, mit den Investoren und den Nachbarn den Weg der Bauleitplanung zu gehen. Bei diesem Verfahren hätten wir beispielsweise über Größe und Lärmschutz reden und diese über den Flächennutzungsplan festlegen können. Doch jetzt scheint keine Ebene für den Austausch mehr da zu sein. Der Weg vor Gericht scheint vorgezeichnet.

Warum?

Jansen Wenn wir dem Bauantrag stattgeben, könnten die Anwohner gegen die Stadt klagen mit der Begründung, dass die Genehmigung nicht rechtmäßig sei. Wenn wir nicht genehmigen, kann sich der Investor juristisch wehren. In jedem Fall würde die Stadt verklagt.

Gibt es denn keine Alternativen zum Grundstück am Bahnhof?

Jansen Im Gewerbegebiet Gipco ist der Bau einer Disco rechtlich nicht möglich. Andere denkbare Flächen sind vielfach in Privatbesitz. Wir sind für Alternativen offen, aber das Interesse scheint nicht groß. Wir diskutieren das Thema schon seit Jahren, jeder interessierte Investor hätte Zeit gehabt, sich zu melden. Es hat sich aber niemand gemeldet.

Haben die Anwohner Ihnen nicht einen möglichen Grundstückseigener genannt?

Jansen Ja. Den haben wir angeschrieben, aber auch der hat sich bislang noch nicht bei uns zurückgemeldet.

Wie geht es jetzt weiter?

Jansen Ich möchte auf jeden Fall noch einmal alle Beteiligten an einen Tisch holen. Aber ob wir vermitteln können? Wir sind an einer Lösung natürlich interessiert, schließlich ist zum ersten Mal jemand da, der hier eine Diskothek bauen möchte.

Die Jugend muss aber noch eine Weile warten?

Jansen Ja, das kann noch dauern.