Ziviler Ungehorsam Diözesanrat Aachen eröffnet Büro im besetzten Lützerath

Lützerath · Mit der Aktion zivilen Ungehorsams wollen verschiedene Verbände ein Zeichen für den Erhalt des Dorfes und gegen die Energiepolitik der NRW-Landesregierung setzen. Am 12. November ist eine Demonstration geplant.

Am 12. November soll die nächste Demonstration stattfinden.

Am 12. November soll die nächste Demonstration stattfinden.

Foto: Anke Backhaus

Bis Ende November sei die Mahnwache in Kostenpflichtiger Inhalt Lützerath an der Abbaukante des Tagebaus Garzweiler II genehmigt, sagte Michael Schwarz vom Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ am Donnerstag, als er gemeinsam mit anderen eine weitere, neue Einrichtung in dem Ort vorstellte: Mehrere Verbände eröffnen Büros im Braunkohledorf, das in den kommenden Wochen abgerissen werden soll. Vertreter verschiedener Organisationen bezogen gemeinsam ihre neuen Räume im von Eckardt Heukamp aufgegebenen Bauernhof.

Die Verbände wollen mit der Aktion zivilen Ungehorsams ein Zeichen für den Erhalt des Dorfes und gegen die Energiepolitik der NRW-Landesregierung setzen, so Schwarz. An der Aktion sind elf Gruppen und Verbände beteiligt, unter anderem der Diözesanrat Aachen, Campact, Alle Dörfer bleiben, das Umweltinstitut München und die Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt.

„Durch die Verlegung unseres Büros sagen wir klar: Lützerath ist ein Herzstück der Klimabewegung und die Zerstörung des Dorfes ist nicht ohne unseren Widerstand zu haben“, erklärte Schwarz. Da das Gebäude im Eigentum von Kostenpflichtiger Inhalt RWE ist, handele es sich bei der Eröffnung des Büros um einen Akt des zivilen Ungehorsams. Die an den Büro-Verlegungen beteiligten Verbände kritisieren, dass durch die Verfeuerung der unter Lützerath liegenden Kohle Deutschlands Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze unerreichbar werde. Zahlreiche Politiker hatten dieser Einschätzung zuletzt mehrfach widersprochen.

Mara Sauer von „Lützerath lebt“ nutzte die Aktion, um auf die nächste Demonstration am 12. November um 12 Uhr hinzuweisen. Lützerath werde derzeit von mehr als 100 Klimaaktivisten bewohnt.

Moderate Töne schlug Marie-Theres Jung, Vertreterin des Diözesanverbands Aachen, an. Sie sah die Nutzung des Bauernhofs als Außenstelle für ihre Institution als Angebot, miteinander ins Gespräch zu kommen. „Wir müssen gemeinsam mit allen Beteiligten nach Alternativen zur Braunkohlen-Nutzung suchen und eine sinnvolle Energiegewinnung anstreben „aus Verantwortung für die Schöpfung und für zukünftige Generationen“.

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