Erkelenz Die Servicespezialisten

Erkelenz · Der Familienbetrieb HC-Mobil- und Caravancenter in Gerderath hat sich kräftig erweitert. „Der Kundendienst steht dabei im Mittelpunkt“, betont Theo Cabanski. Mit 61 Jahren wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit.

Manche Träume brauchen eben etwas länger, bis sie sich erfüllen. „Den Traum von der Selbstständigkeit im Caravanbereich habe ich schon vor 30 Jahren gehegt – der rechte Zeitpunkt war in all’ den Jahren aber nicht da gewesen“, sagt Theo Cabanski. Jahrzehntelang verdingte sich der gebürtige Beggendorfer (Baesweiler) in diesem Metier daher als freier Mitarbeiter bei diversen Firmen, um dann im vergangenen Jahr doch noch den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – mit 61.

Frau und Tochter mit im Boot

„Das hat doch mit dem Alter nichts zu tun. Es muss einfach in einem brennen, und dieses Feuer verspüre ich“, bekräftigt Cabanski. Seitdem führt er den HC-Mobil- und Caravancenter auf der Spartastraße in Gerderath – als Familienbetrieb. Geschäftsführerin ist seine Frau Gertrud Havers-Cabanski, und Tochter Sylvia Havers arbeitet beim Verkauf und der Kundenbetreuung mit. Die Crew komplettiert Techniker Stefan Reichl.

Im letzten Monat hat sich das Geschäft kräftig erweitert – da war die Servicehalle fertig. Seitdem ist der Center auch Dekra-Station. Zentral ist für Cabanski ohne Wenn und Aber der Kundendienst: „Der Service steht für mich im Mittelpunkt. Der Verkauf kommt dann von ganz alleine.“ Beim Kundendienst hätten die meisten Caravan-Geschäfte gehörige Defizite: „Bei 90 Prozent stimmt der Service nicht, die wollen immer nur verkaufen, verkaufen, verkaufen.“ Sehr nachteilig mache sich da auch die mangelnde Wohnwagen-Erfahrung der meisten Verkäufer bemerkbar: „80 Prozent von denen haben noch nie mit so einem Ding Urlaub gemacht. Das finde ich sehr traurig.“

Cabanski selbst ist Camping-Fan seit seiner frühesten Kindheit – und hat die Leidenschaft auf Tochter Sylvia übertragen: „Damit fühlt man sich einfach frei und unabhängig“, sagt sie. Das wissen auch die Kunden des Caravan Centers zu schätzen, die aus ganz NRW, den angrenzenden Bundesländern und dem benachbarten Ausland kommen.

„Die Leute fühlen sich einfach wohl bei uns, nehmen daher auch gerne eine längere Anfahrt in Kauf. Oft frühstücken wir sogar hier zusammen, es ist einfach eine entspannte Atmosphäre.“ Und Cabanski ergänzt: „Wir Camper sind eben eine große Familie.“

Gegen Krisengerede

Ins allgemeine Gejammere über den Wirtschaftsstandort Deutschland will Cabanski, der mit seiner Familie seit 15 Jahren in Gerderath wohnt, nicht einstimmen. „Ich finde, hier herrschen gute Voraussetzungen, um als Unternehmer zu arbeiten“, sagt er. „Statt Krisen herbeizureden, sollte man bei Problemen lieber nach Lösungen suchen. Selbstständigkeit heißt nun mal vor allem Arbeiten – auch nach 20 Uhr.“ Dann können auch Träume in Erfüllung gehen. Und wenn es wie bei Cabanski 30 Jahre dauert.

(RP)
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