Kreis Heinsberg Die Schule fährt zur Schule

Kreis Heinsberg · Sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen, will gelernt sein. Der Kreis setzt dazu seine mobile Verkehrsschule ein. Gestern stellte die Kreispolizeibehörde ein neues Fahrzeug für diese Präventionsarbeit in Dienst.

Funkelnagelneu strahlte das Gefährt, das auf den Vorplatz der Heinsberg Kreispolizeibehörde rollte. Die Winterreifen sind geordert, die neue Umweltplakette fehlte noch. Der neue Wagen der Verkehrssicherheitsberatung hat seinen Dienst angetreten.

Projekt läuft seit 40 Jahren

Vom Kreis mit 22 000 Euro finanziert, gehört der neue Ford Transit zum Konzept einer mobilen Verkehrschule, die seit 40 Jahren im Kreis Heinsberg für die Prävention von Unfällen eingesetzt wird. Polizeikommissar Frank Meuffels strahlte über sein neues Dienstfahrzeug. Einige Tage wird er brauchen, um alle Regale und Sicherungssysteme für sein Beratungsmaterial fest im Inneren zu montieren. Das Vorgängerfahrzeug hatte nach 20 Jahren und nahezu 200 000 Kilometern seine Schuldigkeit getan. „Wir reparieren nicht mehr unendlich“, sagte der Leiter des Straßenverkehrsamtes, Friedel Wilms, mit Hinweis auf wirtschaftliche Überlegungen.

Mit dem neuen Wagen verfügt der Kreis über fünf identische Autos, die ausnahmslos für die Verkehrssicherheitsberatung eingesetzt werden. Besetzt sind die Fahrzeuge mit Beamten der Kreispolizeibehörde. Vom Kindergarten über die Grundschule bis zu den Gymnasien haben alle Institutionen die Möglichkeit, die Beratung in Anspruch zu nehmen. Dazu kommen Frank Meuffels und seine vier Kollegen in die Einrichtungen. „In meinem Bereich haben bis auf eine Schule alle das Angebot genutzt“, sagt der Polizeikommissar zufrieden.

Aktiv lernen die Kinder im Fahrradparcour, durch Balance- oder Spurbretter. Die Schaumstoffpuppe zeigt anschaulich, welche Folgen schwere Unfälle haben. Die Kinder werden altersgerecht dazu angeregt, die Gefahren im Straßenverkehr zu erkennen. „Kreisverkehr und Querungshilfen stellen neue Herausforderungen dar“, sagte Meuffels. Sein Konzept muss er regelmäßig überarbeiten und aktualisieren. Die Besuche in den Einrichtungen wiederholt er so oft, bis die Erzieher oder Mitarbeiter selbst die Verkehrserziehung übernehmen können.

Aber die Beratung soll auch Senioren helfen, sich selbst und die eigenen Reaktionen realistisch einzuschätzen. „Manchmal versuchen wir auch, ältere Menschen zu bewegen, ihr Fahren einzuschränken oder ganz aufzugeben, bevor Unfälle passieren“, beschrieb der Leiter der Beratungsstelle, Rüdiger Arndt den Anspruch.

Auffrischung für jeden

„Eigentlich sollte jeder Mensch nach fünf bis zehn Jahren eine Auffrischung haben“, sagte Landrat Stephan Pusch zur Idee der Prävention. Dafür werde im Kreis Heinsberg einiges getan. Das Konzept der Verkehrsschule sei weit und breit beispielhaft.

(RP)
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