Erkelenz Die Kirmes-Organisatorin
Erkelenz · Inge Waye vom Erkelenzer Ordnungsamt ist beim Lambertusmarkt bei Planung und Auswahl der Fahrgeschäfte und Buden federführend. Ihr Credo: "Wir sind stets bemüht, neben Bewährtem auch etwas Neues anzubieten."
Mit Außenterminen kennt sich Inge Waye prima aus — das bringt ihr Job im Ordnungsamt der Stadt Erkelenz so mit sich. Speziell für die Zeit des Lambertusmarkts gilt das aber erst recht: Seit 2002 ist sie federführend bei Planung, Koordinierung und Auswahl der Fahrgeschäfte und Buden auf der Kirmes. 270 Marktbeschicker hatten sich für die 36. Auflage beworben — exakt 117 wurden genommen.
Erbhöfe gebe es bei der Auswahl keine, versichert sie bei einem Rundgang über die Kirmes: "Wir sind bestrebt, immer auch etwas Neues anbieten zu können." In diesem Jahr ist es beispielsweise das Fun-Bubble an der Stadthalle, ein sechsmal neun Meter großes Wasserbecken, in dem Kinder in speziellen Vehikeln paddeln können. "Das hat sich am Donnerstag schon großer Beliebtheit erfreut", sagt Waye. Darauf aufmerksam gemacht worden sei sie durch einen anderen Schausteller.
Man kennt sich mit Namen
"Es gibt da einen regen Austausch — nicht nur mit Chef Gerd Lynen von Berg, sondern auch mit vielen weiteren Schaustellern. Außerdem schaue ich mich auch selbst auf anderen Kirmesplätzen um — so in Aachen, Düren und Düsseldorf." Dass die Kommunikation in der Tat wohl bestens klappt, zeigt sich beim Rundgang mit der RP: Da begrüßt Waye nahezu alle Schausteller, die ihr begegnen, mit Namen — man kennt sich halt.
Neben Neuem gibt es natürlich Klassiker, die eigentlich immer dabei sind — so bei den Fahrgeschäften Autoscooter und Schlagerexpress und bei den Buden zum Beispiel die Wurstbraterei Meuter. "Wir sind in diesem Jahr schon zum 25. Mal dabei", erzählt stolz Chef Willi Meuter.
Ein Anrecht auf stets den gleichen Standort gebe es dabei aber keineswegs, bekräftigt Waye. "Das hängt einfach vom Platz ab. Jeden Baum müssen wir bei der Planung berücksichtigen." Um den Überblick zu behalten, hat sie eine detailgetreue Tafel gebastelt, auf der alle Fahrgeschäfte und Buden verzeichnet sind — im Maßstab 1:25.
Am Montag vor dem Lambertusmarkt rückt sie mit Kollegen aus, markiert mit Kreide alle Stellplätze. Probleme gebe es generell keine. "Die Zusammenarbeit mit Schaustellern und dem Bauhof klappt wirklich gut", sagt sie und fügt hinzu: "Ich habe es vor Übernahme dieser Aufgabe nicht für möglich gehalten, wie umfangreich die ist. Schilder, Sperren, Hydranten — an alles muss man denken."
Die Aufgabe macht ihr viel Spaß. "Es ist einfach reizvoll, immer die richtige Mischung zu finden. Wir wollen ja für alle etwas anbieten — für Groß und Klein, für die Jugend, aber gerade auch für Familien. Ich denke, das gelingt uns auch."
Ihr Dauereinsatz über die Kirmestage reicht bis Montagnacht. "Da passen wir auf, dass der Abbau der Fahrgeschäfte recht geräuschlos über die Bühne geht. Die Anwohner sollen ja nicht in ihrer Nachtruhe gestört werden."