Erkelenz Die Burg braucht ihre Freunde

Erkelenz · Auf den noch jungen Förderverein der Erkelenzer Burg kommt viel Arbeit zu. Besonders in den oberen Etagen ist das Mauerwerk feucht. Auch eine Änderung der Belüftung ist nötig. Vieles soll in Eigenleistung repariert werden.

Recherchieren, Reparieren, Geld verdienen, so lauteten die Ziele des Fördervereins "Freunde der Burg Erkelenz" bei ihrem jüngsten Treffen. Wie eng die Freunde tatsächlich zusammenstehen, werden sie in den nächsten Monaten und Jahren unter Beweis stellen müssen. Denn Vorsitzender Peter Fellmin ist sich sicher, es kommt eine Menge Arbeit auf Mitglieder zu. Besonders in den oberen Etagen des Hauptturms ist das Mauerwerk zur Decke hin feucht.

Keine Heizung

Vereinsmitglied Heinz-Peter Dahmen, Inhaber der Erkelenzer Firma Schleiff, ein Sanierungsspezialist, machte dafür fehlerhafte Stellen am Dach verantwortlich. Auch der Ablauf bei Regen sei nicht ideal. Bei Platzregen stehe das Wasser hier Zentimeter hoch und könne in die fehlerhaften Stellen eindringen. Daran müsse man dringend arbeiten.

Auch die Belüftung müsse geändert werden, damit nicht zusätzliche Feuchtigkeit ins Gebäude gezogen werde. Einer Heizung, von der Ratsherr Fellmin für die ferne Zukunft träumte, erteilte er eine Absage. Die Burg mit regulärer Heizung zu erwärmen, wäre viel zu aufwändig. Für spätere Veranstaltungen plant man deshalb direkte Wärme über Gasstrahler.

Ein weiteres Problem ist die Westseite des Turms, hier prasselt meist der Regen gegen; die Fugen haben entsprechend gelitten. Alles Baustellen, die man bald anpacken müsse, damit ein Wahrzeichen der Stadt auch für spätere Generationen erhalten bleibt, sagte Fellmin — wenn möglich mit viel Eigenleistung, denn man habe einige Handwerker in den eigenen Reihen. Jede Sanierung müsse wegen des Denkmalschutzes aber mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden.

Trotz aller Eigenleistung kosten die Arbeiten Geld. Der Verein wird deshalb mit der Unteren Denkmalbehörde Kontakt aufnehmen und hofft auf Zuschüsse. Gleichzeitig sollen so früh wie möglich Menschen die Burg besichtigen können.

Neben den realen gibt es noch einige weitere Baustellen. Pläne und Zeichnungen, wie die Burg früher einmal ausgesehen hat, gebe es nur sehr wenige. Deshalb wird sich der Verein in nächster Zeit an Archive wenden und nachforschen. Gleichzeitig sucht man dringend nach "Zeitzeugen", die von dem früheren Aussehen berichten können, vielleicht Pläne, Bilder oder Fotos haben. Mit den genannten Sanierungen habe man jetzt einen groben Fahrplan und müsse nun Schritt für Schritt vorgehen.

(RP)
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