Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann
EILMELDUNG
Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann

Erkelenz Der "Familienbande" einen Abend gewidmet

Erkelenz · Wolfgang Wittmann und Robert Scholtes feiern mit ihrem neuen literarisch-musikalischen Programm Premiere.

"Familienbande" lautet der Titel des "literarisch-musikalischen Erfahrungsberichts" von Wolfgang Wittmann und Robert Scholtes. Die Premiere ihres neuen Programms feierte das Duo in der Buchhandlung Viehausen. "Wolfgang und Robert gehören fast schon zu unserer Familienbande", befand Christopher Viehausen bei der Begrüßung des Publikums. Auch die eigene Buchhandlung sei eine "Familienbande", immerhin bestehe der Familienbetrieb in der vierten Generation.

Einen für Zuhörer und Leser spannend schönen Abend mit Texten, in denen gezankt, intrigiert und rebelliert wird, hatte Wittmann angekündigt - doch bis es dazu kommen konnte, war viel Vorarbeit vonnöten. "Monatelang habe ich in der Literatur recherchiert, verworfen und wiedergefunden. Dann endlich hatte ich eine Auswahl von aussagekräftigen Passagen zusammen, in denen etwa rebellische Söhne, missratene Töchter, verzweifelte Mütter oder herrische Väter eine Rolle spielen", berichtete Wittmann, der nicht nur die Texte erarbeitete und das Bühnenprogramm verfasste, sondern auch die vielen Melodien komponierte, mit denen er an der Gitarre seine Rezitationen unterlegte. "Aber ohne Robert Scholtes wäre der musikalische Rahmen nicht möglich gewesen", betonte Wittmann. Sein Begleiter am Klavier sorgte dafür, dass die Arrangements auf dem Punkt genau stimmten.

In sieben Kapiteln hatte Wittmann die "Familienbande", eine Mischung aus Rezitation, Moderation und Musik, aufgeteilt, beginnend mit der Phase des Menschwerdens im Mutterleib und stets unter dem Motto von Kurt Tucholsky "Fang nie was mit Verwandtschaft an, denn das geht schief, denn das geht schief". Vielfältig und abwechslungsreich war die Beschäftigung mit dem Thema Familie, den Irrungen und Wirrungen innerhalb dieses schwierigen, nicht immer homogenen, komplexen Gefüges. Nicht nur in Texten offenbaren sich Streit, Gezänk und Versöhnung. Auch bei Autoren ist nicht alles Gold, was glänzt, wie Wittmann am Beispiel der Brüder Thomas und Heinrich Mann oder am Lebensweg von Georg Büchner darstellte. Das Schicksal von Kain und Abel kam ebenso zur Sprache wie der augenzwinkernde Verweis auf Winnetou und seinen Blutsbruder Old Shatterhand. Johann Wolfgang Goethe, Eugen Roth, Ludwig Thoma, Berthold Brecht - die Werke zahlreicher Autoren hatte Wittmann auf der Suche nach Familienbanden durchforstet. Aber auch die Gegenwart kam nicht zu kurz: Im Vergleich mit der aktuellen Familie Trump um Donald II. ist die Großfamilie Ewing um Fiesling J.R. aus der Fernsehserie Dallas fast schon eine Gruppe liebenswerter Hütchenspieler, wie Wittmann in einem kabarettistischen Porträt verdeutlichte.

Den verlorenen Sohn aus dem Lukas-Evangelium erweiterte Wittmann um eine versöhnliche Note. "Zum Schluss herrscht in der Familie Harmonie", meinte er. Diese Harmonie wünschte er abschließend auch seinen Zuhörern und deren Familien. Das interessierte, aufmerksame Publikum dankte dem Duo mit herzlichem Applaus und ging nicht ohne eine Zugabe.

(kule)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort