Erkelenz Den demografischen Wandel sinnvoll abfedern

Erkelenz · Der Kreis Heinsberg steht vor den Herausforderungen des demografischen Wandels. Mit der neu geschaffenen Stabsstelle "Demografischer Wandel und Sozialplanung" reagiert die Kreisverwaltung auf die Veränderungen der Altersstruktur in der Region.

Der bisherige kommunale Pflegeplaner Volkhard Dörr, der seit 2006 auf Honorarbasis für den Kreis tätig war, ist seit November als Vollzeitkraft Leiter der neuen Stabsstelle.

Die Zahlen sprechen für sich: Derzeit leben noch 255 000 Menschen im Kreisgebiet, 2030 werden es, so die Statistiker, nur noch 247 100 sein. Dies entspricht einem Rückgang von 3,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum geht aber der Anteil der 19- bis 25-Jährigen an der Bevölkerung um 31,8 Prozent zurück. Die Zahl der 65- bis 80-Jährigen steigt im gleichen Zeitraum nach Mitteilung des Kreises von 39 500 auf 52 600, die der über 80-jährigen von 12 200 auf 18 600 Menschen. Hier betragen die Steigerungsraten 46,3 beziehungsweise 52,8 Prozent.

Bereits entwickelt hat der Kreis in den letzten Jahren Handlungsempfehlungen zur Sicherstellung der gesundheitlichen und sozialen Versorgung. Seit 2006 wurden unter wissenschaftlicher Begleitung Quantität und Qualität des Pflegemarktes untersucht, ebenso die Wohn- und Lebensbedingungen in den Kommunen des Kreises. Auch daraus resultierten eine große Anzahl von Handlungsempfehlungen und Zielsetzungen, die Kreisverwaltung und Pflegekonferenz den Städten und Gemeinden vermittel haben.

Der Kreis Heinsberg hat durch die wissenschaftlichen Untersuchungen und Befragungen von Bewohnern viele Erkenntnisse gewonnen. Erkenntnisse, die die Landesregierung in einem Eckpunktepapier nun ebenfalls formuliert hat. Landrat Stephan Pusch: "Unsere zentrale Aufgabe wird es sein, generationengerechte Quartiere zu schaffen, der Beratung der Menschen eine zentrale Bedeutung beizumessen und eine inklusive Sozialraumplanung zu schaffen."

Die neue Stabsstelle soll den kreisangehörigen Kommunen beratend zur Seite stehen. Alle Aktivitäten der Stabsstelle werden in der Steuergruppe "Älterwerden im Kreis Heinsberg", in der alle kreisangehörigen Kommunen vertreten sind, gebündelt und bei Bedarf in den politischen Gremien des Kreises und seiner Kommunen bekannt gemacht, beschreibt der Kreis seine Marschroute. Die seit vielen Jahren erfolgreich arbeitende trägerunabhängige Beratungsstelle des Kreises und die Erwachsenenbetreuungsstelle sind der neuen Stabsstelle angegliedert worden.

Volkhard Dörr, diplomierte Sozialpädagoge und Gerontologe, war langjähriger Leiter des Sozialamtes der Stadt Übach-Palenberg. "Die positiven Erfahrungen aus seiner Zeit als Honorarkraft haben uns bestärkt, Herrn Dörr in den Dienst des Kreises zu übernehmen", sagt Landrat Pusch. Unterstützt wird Dörr von Albert Philippen, dem bisherigen stellvertretenden Leiter des Amtes für Soziales, der unter anderem die kommunale Pflegeplanung mitgestaltet hat.

(RP)
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