Demo am Samstag Aktivisten wollen Erdwall in Lützerath rückbauen

Erkelenz · Für Samstag rufen die Bündnisse „Fridays for Future“, „Alle Dörfer bleiben“ und „Lützerath lebt“ zu einer Demonstration auf. Sie rechnen mit 3000 Teilnehmern, die „Schäufelchen“ mitbringen sollen.

 Vor einem Monat hatten Aktivisten zwei Bagger von RWE blockiert, die dabei waren, einen Wall vor Lüzerath aufzuschütten.

Vor einem Monat hatten Aktivisten zwei Bagger von RWE blockiert, die dabei waren, einen Wall vor Lüzerath aufzuschütten.

Foto: Christos Pasvantis

Offiziell sind die Ländereien des letzten Lützerather Landwirts, Eckardt Heukamp, mit Beginn des Septembers in den Besitz von Tagebaubetreiber RWE übergegangen. Wegen eines letzten laufenden Gerichtsverfahrens am Verwaltungsgericht Aachen soll Heukamp allerdings noch bis Ende September sein Nutzungsrecht behalten. In dem Verfahren, das am 20. September verhandelt wird, geht es um die Besitzeinweisung einer Wiese in Lützerath, die nicht Heukamp gehört und auf der große Teile des Aktivisten-Camps stehen.

Ungeachtet dessen haben die Bündnisse „Fridays for Future“, „Alle Dörfer bleiben“ und „Lützerath lebt“ für Samstag zu einer Demonstration in das Dorf eingeladen, das in den kommenden Monaten abgebaggert werden soll. Der Demonstrationszug startet um 12 Uhr in Keyenberg und zieht nach Lützerath, wo es „eine kreative Aktion an der jüngst von RWE aufgeschütteten Umwallung des Dorfes“ geben soll, wie die Veranstalter mitteilen. Sie rechnen mit 3000 Teilnehmern. Auf Twitter ruft „Lützerath lebt“ dazu auf, „Schäufelchen“ mitzubringen – „damit werden wir den Wall kreativ um- und vielleicht auch etwas rückbauen“, sagt Lakshmi Thevasagayam von der Initiative.

Die Demonstrierenden fordern weiter den Erhalt Lützeraths und stützen sich auf ein Gutachten der Coal-Exit-Research Group, nach dem die Kohle unter Lützerath bei einem Ausstieg im Jahr 2030 zur Energieversorgung nicht gebraucht werde. „Wir brauchen keine schönen Worte, sondern eine Obergrenze für Kohle und eine Politik, die sich voll und ganz für den Erhalt Lützeraths einsetzt. Wir erwarten, dass Wirtschaftsministerin Neubaur das in den Gesprächen mit RWE durchsetzt“, so Julia Wischnewski von „Fridays For Future“.

(RP)
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