Erkelenz Dem Tanz-Traum so nah

Erkelenz · In der Tanzschule „La Vida Loca“ in Erkelenz fand das Vorcasting für den „Dance Star 2008“ statt. Die 17-jährige Nadine aus dem Selfkant überzeugte bei ihrem Auftritt und will nun zu den Besten nach Berlin. Beim Vorcasting waren über 50 junge Leute dabei.

Diesmal will Nadine es unbedingt schaffen. Sie möchte beim Dance Star Casting mindestens eine Runde weiterkommen. Schon einmal hat sie es probiert, damals hat es nicht geklappt. Doch die blonde 17-Jährige mit den blauen Baggy-Pants ist nicht die einzige, die sich einen lang gehegten Traum erfüllen will.

Aus Heidelberg und Frankfurt

Über 50 junge Leute ab 16 Jahren sind zum Vorcasting in die Tanzschule „La Vida Loca“ gekommen, um einer dreiköpfigen Jury ihr Tanzkönnen zu zeigen. Manche haben an diesem Tag schon hunderte Kilometer hinter sich gebracht, aus Heidelberg, Frankfurt, dem Ruhrgebiet sind sie angereist.

Im Bistro vor dem Tanzraum ist es stickig und warm, es riecht nach Schweiß, verschiedenen Deo-Düften und einer Mischung aus Anspannung und Adrenalin. Im Minutenabstand wummert der Bass eines neuen Liedes aus den Boxen über die Tanzfläche. Dicht gedrängt stehen die Jugendlichen in ihren lässigen Sportklamotten vor den Fenstern, die einen Blick auf Tanzfläche, Tänzer und Jury gewährt. Nadine mit der Startnummer 21, steht mit ihren Freunden etwas abseits: „Ich guck mir die Konkurrenten vor meinem Auftritt nicht so gerne an, das macht mich nervös.“

Seit zehn Jahren tanzt sie bereits, gibt selbst Unterricht. Dreimal in der Woche übt sie hier in der Tanzschule Hip Hop- und Streetdance-Choreographien. Für ihr Hobby nimmt sie jedes Mal eine halbe Stunde Hin- und Rückfahrt aus dem Selfkant in Kauf. „Natürlich würde ich mein Hobby später gerne zum Beruf machen“, sagt sie, doch „die Konkurrenz ist stark.“ Einschüchtern lässt sich das fröhliche Mädchen davon aber nicht.

Neid und Rivalität sind jedoch kaum spürbar, jeder wird nach seinem Tanz mit anerkennendem Applaus belohnt. Viele haben als seelische Unterstützung Eltern und Freunde dabei. Mit der Aufregung vor dem eigenen Auftritt gehen die Teilnehmer ganz unterschiedlich um: Einige rauchen draußen vor der Tür noch schnell eine Beruhigungs-Zigarette, andere sitzen ganz locker zusammen, unterhalten sich.

Dann ist es soweit, Nadines große Auftritt naht. Schnell eine letzte Umarmung von den Freunden, noch ein „Viel Glück“! und „Du schaffst das!“ – dann bahnt sie sich den Weg durch die wartende Menge. An der Kopfseite des Raumes sitzt die Jury, die Deutschlands beste Tänzer für die neue Fernsehstaffel von „Dance Star“ sucht. Nadine gibt dem DJ ihre CD mit ihrer eigenen Tanzmusik ab. Zu einem Song von Janet Jackson wird sie tanzen, auf den sie sich seit Wochen vorbereitet hat. Warum sie Dance Star werden wolle, wird Nadine gefragt. „Ich glaube, ich habe den Ehrgeiz und die Willensstärke dazu“, erklärt sie. Und die Leidenschaft, ihren Traum zu verfolgen. Die Jurymitglieder machen sich Notizen, ein Nicken als Zeichen zum Start. Endlich kann Nadine ihre lange einstudierte „Choreo“ zeigen. Im Takt der Musik bewegt sie ihren Körper gekonnt über die Tanzfläche. Von Aufregung oder Nervosität keine Spur. Plötzlich bricht die Musik ab, es ist geschafft.

Viel Lob für Nadine

Von der Jury wird die 17-Jährige mit einem Lächeln verabschiedet und von ihren Freunden mit viel Lob begrüßt. Sie wirkt locker, spielt ihre Leistung herunter: „Es hätte besser sein können“, glaubt sie, gibt aber zu: „Als ich reden sollte, war ich schon etwas nervös, aber beim Tanzen fällt alles von einem ab. Jetzt heißt es erst einmal warten und hoffen.“ Bis die Entscheidung endlich fällt, dauert es noch den ganzen Nachmittag. Um 16 Uhr ist es dann klar: Nadine ist tatsächlich eine Runde weiter. Ob sie zu den Besten aus den drei Städtecastings gehört und in Berlin auf Detlef D! Soost treffen wird, entscheidet sich aber später. Nun muss Nadine wieder warten: auf den ersehnten Anruf der Dance Star-Jury.

(RP)
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