Erkelenz Das neue Immerather Kreuz entsteht

Erkelenz · Der Künstler Karl-Heinz Laufs gestaltet das große Kreuz für den Sakralraum in der künftigen Begegnungsstätte von St. Lambertus in Immerath (neu). Dabei verbindet er Bildhauerei und Malerei. Ein Besuch in seinem Atelier in Golkrath.

 Karl-Heinz Laufs arbeitet mit einem maßstabgerechten Modell des künftigen Sakralraums von St. Lambertus in Immerath (neu). Das mit Abstand aber größte Objekt, das er für den Altarraum schafft, ist das Kreuz.

Karl-Heinz Laufs arbeitet mit einem maßstabgerechten Modell des künftigen Sakralraums von St. Lambertus in Immerath (neu). Das mit Abstand aber größte Objekt, das er für den Altarraum schafft, ist das Kreuz.

Foto: Jürgen Laaser

Seit drei Jahren beschäftigt sich Karl-Heinz Laufs mit der künstlerischen Ausgestaltung des künftigen Sakralraums und der liturgischen Gegenstände in der Begegnungsstätte von St. Lambertus in Immerath (neu). "So lange laufen bereits die Planungen", sagt der Künstler aus Golkrath. Das erste handfeste Resultat seiner Arbeit wurde am vergangenen Samstag sichtbar: Da wurde dort unter großer Anteilnahme der Bevölkerung unter anderem die Grundsteinlegung gefeiert - und diesen Grundstein hat eben auch Laufs geschaffen.

Das mit Abstand aber größte Objekt, das Laufs für den Altarraum schafft, ist das Kreuz. Das wird 4,60 Meter hoch und 1,75 Meter breit. Das Modell lässt schon gut erkennen, wie es einmal aussehen wird. "Nach der Kunsttour Anfang Mai werde ich mein Atelier komplett umräumen. Dann werde ich mit den eigentlichen Arbeiten für den Altarraum beginnen", sagt Laufs. Und damit also auch mit dem Kreuz.

Das dafür verwendete Pappelholz (aus dem werden zum Beispiel auch Klompen hergestellt) lagert zurzeit noch zum Trocknen in einem Erkelenzer Sägewerk. Warum Pappelholz? "Das hat eine raue Oberfläche. Damit lässt sich sehr gut Farbtiefe erzielten. Die hat auch eine meditative Wirkung", erläutert der Künstler und freut sich, dass er beim Kreuz gleich zwei künstlerischen Leidenschaften frönen kann: der Bildhauerei und der Malerei. "Beide schätze ich sehr."

Auf einem Tisch in seinem Atelier liegt ein dickes Heft. "Leitlinien für den Bau und die Ausgestaltung von gottesdienstlichen Räumen - Handreichung der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz" steht darauf. Laufs: "Die habe ich natürlich gelesen, bevor ich den Auftrag angenommen habe. Ich war davon sehr angetan. Denn darin wurden mir große Möglichkeiten aufgezeigt, wurde zudem die Bedeutung von Kunst für sakrale Räume deutlich hervorgehoben."

Und was für ihn ganz wichtig war: "Diese Richtlinien zeugen von einer gewissen Bescheidenheit. Das hat mir sehr gefallen. Gerade dieses Spannungsfeld zwischen zurückhaltenden Materialien und einer erhabenen sakralen Atmosphäre reizt mich. Für barockes Gestalten hätte ich nicht zur Verfügung gestanden." Gerne räumt Laufs ein, dass diese Gedanken aus der Kunstrichtung der "Arte povera" (arme Kunst) stammen, die er sehr schätze.

Genauso angetan ist er aber auch von der Zusammenarbeit mit den weiteren Verantwortlichen - allen voran dem Architekten Johannes Klomp, der Kapellenvorstands-Vorsitzenden Marlies Bereit und Pfarrer Werner Rombach. "Es hat schon viele Treffen gegeben - auch mit Vertretern der Kunstkommission des Bistums. Die hatten auch keine Einwände gegen meine Entwürfe."

Eines räumt aber auch der Künstler ein: "Auch ich habe bislang nur eine ungefähre Vorstellung, wie das Kreuz an Ort und Stelle wirken wird. Das lässt sich einfach nicht völlig planen." Und weil das so ist, denkt Laufs sehr ernsthaft darüber nach, den Feinschliff am Kreuz erst in der Kapelle selbst vorzunehmen.

Zeit genug dürfte dafür auf alle Fälle sein. Denn wie Architekt Klomp bei der Grundsteinlegung der RP mitteilte, soll der Bau Ende dieses Jahres weitgehend fertiggestellt sein - die Einweihung durch Bischof Heinrich Mussinghoff erfolgt aber erst am Passionssonntag (22. März 2015). Knapp drei Monate hätte Laufs dafür also dann Zeit.

(emo)
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