Erkelenz CDU stellt Antrag auf Errichtung eines Heimatmuseums für Erkelenz

Erkelenz · Der Tagebau schreitet voran. Dörfer – mit Bodendenkmälern, Kirchen und Gehöften – werden abgerissen. Für sie soll es einen "Ort der Erinnerung" geben.

Erkelenz: Raritäten unter Haus Pesch entdeckt
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Der Tagebau schreitet voran. Dörfer — mit Bodendenkmälern, Kirchen und Gehöften — werden abgerissen. Für sie soll es einen "Ort der Erinnerung" geben.

An den Lebens- und Kulturraum, der in der Erkelenzer Börde durch den Braunkohlentagebau zerstört wird, soll künftig ein "Ort der Erinnerung", ein Heimatmuseum, erinnern. Ein solches einzurichten und dazu Verhandlungen mit Behörden, Partnern und Sponsoren zu führen, hat die Erkelenzer CDU beim Stadtrat beantragt.

Nach ersten wichtigen Bodenfunden unter dem einstigen Rittergut in Pesch, das bereits für den nahenden Tagebau abgerissen wurde, zeigten die Archäologen ihre Entdeckungen im Februar erstmals in Bonn. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande regte daraufhin an, einige Fundstücke auch in Erkelenz zu präsentieren — möglicherweise sogar dauerhaft in einem zu schaffenden Heimatmuseum.

Die CDU möchte nun die Stadt Erkelenz beauftragen, mit dem Land NRW, Landschaftsverband Rheinland, Kreis Heinsberg, Heimatverein der Erkelenzer Lande sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, Stiftung zur Förderung der Archäologie im Rheinischen Braunkohlenrevier und insbesondere dem Bergbautreibenden RWE Power über die Schaffung eines solchen Museums zu verhandeln.

Seit Jahrtausenden haben sich Menschen in der Erkelenzer Börde niedergelassen und das Land kultiviert, unter dem auch Braunkohle liegt. "Die Errichtung und das dauerhafte Betreiben eines ,Ortes der Erinnerung' unter dem Leitbild ,Natur — Mensch — Kultur' in Erkelenz kann die Erinnerung daran wachhalten und an kommende Generationen vermitteln", begründet Rainer Merkens, CDU-Fraktionsvorsitzender, den Antrag.

In besonderer Verantwortung seien das Land und RWE: "Der Tagebau wurde und wird mit der energiepolitischen Notwendigkeit und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Erfolg des Landes begründet. Wir fordern, dass ein solcher ,Ort der Erinnerung und Information' durch eine ausreichende Finanzierung des Landes und RWE Power in Form einer eigenständigen Stiftung errichtet und dauerhaft betrieben wird." Als Beispiel könne die Stiftung Zollverein mit dem Ruhr-Museum dienen, das als Regionalmuseum die Geschichte des Ruhrgebiets zeigt.

In einer Machbarkeitsstudie sollen zunächst ein Konzept erstellt und die Kosten ermittelt werden, beantragt die CDU: "Der ,Ort der Erinnerung' kann die Leistung der Menschen in der Region für die Region und das ganze Land darstellen und wertschätzen."

(spe)
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