Der Heimatverein der Erkelenzer Lande setzt mit dem Projekt die Tradition seiner Mundart-CDs fort. Der Vorsitzende Günther Merkens sieht es als Aufgabe an, das "Platt" zu pflegen. Er nannte das Projekt gestern einmalig und setzte auf die CD mit zwölf Kinderliedern, denn: "Unsere Mundart darf keinesfalls sang- und klanglos verschwinden."

Schulamtsdirektor Peter Kaiser organisiert über das Schulamt des Kreises Heinsberg, dass alle Grundschulen die CD, das Liederheft und Unterrichtsmaterial erhalten. Alle Kindergärten im Erkelenzer Land werden in den nächsten Tagen vom Heimatverein angeschrieben, ob sie ebenfalls eine CD haben möchten. Kosten entstehen keine, da die Raiffeisenbank Erkelenz das Projekt unterstützt. Dessen Bedeutung erklärte Peter Kaiser: "Der Dialekt hält die Menschen einer Region zusammen. Mundart ist heute eher eine sprachliche Randerscheinung vor allem älterer Menschen. Umso verdienstvoller ist die CD für Kinder an Grundschulen."

Sie könne zum Auflockern des Unterrichts eingesetzt werden, aber auch inhaltlich. Die Lieder beschäftigen sich mit den Jahreszeiten ("Em Zoo es Fastelovend", "E kle U'esterhäske") wie auch mit sozialen Themen ("Haupsach jesonk", "Decke Backe, decke Been"). Lehrern werde der Zugang zur Mundart ("viele kommen heutzutage nicht mehr aus der Region") über das Begleitmaterial erleichtert.

Sprachhilfe für Eltern und Lehrer

Sprachliche Hilfen bieten aber auch das Liederheft und die CD selbst. Und das auf zweierlei Weise. Zum einen ist eine hochdeutsche Übersetzung der zwölf Lieder abgedruckt. Zum anderen sind auf der CD zwei Versionen der Lieder. Einmal singen die Kinder Sophia und Eva Vieten, Nadja und Nina Jörissen sowie Laura Schläger die Lieder, und einmal gibt es eine Karaoke-Version ohne Gesang zum Nachsingen. Arrangiert hat die Musik zu den Liedern von Theo Schläger dessen Sohn Micki Schläger.

Als "Stars der CD", hob Bruno Kasper (Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank) die jungen Sängerinnen hervor. Sie haben zwei Monate lang mit Theo und Micki Schläger immer wieder im Tonstudio gearbeitet. Geschaffen wurde eine CD, bei der beim ersten Anhören auffällt, dass die Lieder im Stil alle ganz unterschiedlich arrangiert worden sind. Langeweile werde es beim Zuhören nicht geben, versprach Theo Schläger. Ebenso erfrischend ist das Liederheft, das Ingrid Wilms illustriert hat.