„Sea Watch“-Kapitänin zu Gast im Rheinischen Revier Carola Rackete unterstützt Braunkohlegegner

Erkelenz · (rky) Weltweit bekannt wurde die Kapitänin Carola Rackete im Juni, als sie 53 aus Lybien kommende  Migranten entgegen dem Verbot durch die Behörden in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa brachte.

 Carola Rackete hielt in Keyenberg eine Rede.

Carola Rackete hielt in Keyenberg eine Rede.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Am Sonntag hat sie den Gegnern des Braunkohleabbaus im rheinischen Revier den Rücken gestärkt. Die 31-jährige verkündete auf einer Demonstration am Rande des  Tagebaus Garzweiler II, dass sie als „Botschafterin“ die Gruppe „Menschenrecht vor Bergrecht“ unterstützt. Die kleine Organisation hat ein Grundstück am Rande des Dorfes Keyenberg erworben, um den Tagebau durch einen jahrelangen Prozess gegen den Stromkonzern RWE zu behindern.

Rackete sagte unserer Redaktion am Rande der Kundgebung, dass sie eine Schadenersatzklage von Menschen aus Entwicklungsländern gegen RWE für richtig halten würde. Die RWE-Kraftwerke im  Rheinischen Revier seien der größte Emittent von Kohlendioxid in Europa. Also müsse der Konzern dafür gerade stehen, wenn es in Afrika zunehmend zu Dürren wegen des  Klimawandels komme.

Auf der Kundgebung sagte sie, der Einsatz gegen den Klimawandel und für erträglichere Lebensverhälnisse in Entwicklungsländern müssten als Einheit gesehen werden. In Ostafrika seien gerade 500.000 Menschen wegen Überschwemmungen vertrieben worden. Auch hier sei von einem Zusammenhang mit dem Klimawandel auszugehen. „RWE ist ein Konzern, der hier und weltweit großes Leid verursacht und sofort gestoppt werden muss.“

Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, sagte am Rande der Demonstration, die Bundesregierung solle endlich das Gesetz zum Kohleausstieg vorlegen.

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