Erkelenz Burgdach für Probenentnahme geöffnet

Erkelenz · Die Detailuntersuchung und Detailplanung für das künftige Burgdach sind gestern mit dem probeweisen Öffnen der Dachfläche und Kernbohrungen begonnen worden. Erstes Ergebnis: Die Fläche ist für das neue Dach geeignet.

 Mehrfach war das Burgdach bereits abgedichtet worden. Und so wurden dort gestern auf dem Betondach in Schichten zunächst Estrich, dann Teerpappe, dann Gussasphalt und dann erneut Teerpappe gefunden.

Mehrfach war das Burgdach bereits abgedichtet worden. Und so wurden dort gestern auf dem Betondach in Schichten zunächst Estrich, dann Teerpappe, dann Gussasphalt und dann erneut Teerpappe gefunden.

Foto: Laaser/Foto: Privat (Archiv)

Die Dachfläche der Erkelenzer Burg ist gestern erstmals geöffnet worden, um im Detail zu untersuchen, wie das geplante flachgeneigte Zeltdach angebracht und gestaltet werden kann. Damit soll in Zukunft der Niederschlag aus den Mauern der Burg ferngehalten werden. Erfreulich seien die ersten Ergebnisse gewesen, sagte Heinz-Peter Dahmen vom Denkmalentwickler Schleiff aus Erkelenz: "Wir haben einen vernünftigen Untergrund vorgefunden, auf dem sich unsere Ideen umsetzen lassen."

Das Dach des Burgturms ist als Trog ausgebildet, in dem sich Wasser sammelt und von dort ins obere Mauerwerk einzieht. Deshalb müssen das Mauerwerk saniert und eine neue Abdichtung angebracht werden. In Abstimmung mit der Stadt Erkelenz als Eigentümerin und dem Denkmalschutz will der Verein "Freunde der Burg" über Spenden - rund 150 000 Euro werden kalkuliert - eine Holzkonstruktion aufsetzen, die im unteren Teil unverschlossen bleibt und oben zu einem flachgeneigten Zeltdach zusammenläuft. Weil sich durch die Maßnahme die Stadtsilhouette verändern würde, hatte es eine Bürgerbeteiligung gegeben. Sie hatte im Frühjahr eine große Mehrheit für den Vorschlag der "Freunde der Burg" erbracht.

Bei den gestrigen Untersuchungen trat zu Tage, worauf in der politischen Diskussion der vergangenen zwei Jahre immer wieder hingewiesen worden war: Mehrfach war das Burgdach in der Vergangenheit bereits abgedichtet worden, und so wurden dort auf dem Betondach in Schichten zunächst Estrich, dann Teerpappe, dann zehn Zentimeter Gussasphalt und dann erneut Teerpappe gefunden. Und das bei zwei Gefällen. "Wir sind jetzt in die Detailuntersuchung und Detailplanung eingetreten", erklärte Heinz-Peter Dahmen. Dass dafür an mehreren Stellen die Dachfläche geöffnet werden musste, freute wiederum Peter Fellmin, den Vorsitzenden der "Freunde der Burg": "An einem Seil wurde der Bauschutt mit Eimern an der Burg heruntergelassen - die Menschen können sehen, dass es bei dem Vorhaben vorangeht, die Burg durch ein Schutzdach zu erhalten."

 Fotomontage des geplanten Dachs.

Fotomontage des geplanten Dachs.

Foto: Freunde der Burg/Wortmann

Der Verein hat das Ziel, dass die Erkelenzer Bürger so viel Geld spenden, dass im nächsten Frühjahr das neue Dach aufgesetzt werden kann. Ähnlich einem Sonnenschirm auf der heimischen Terrasse soll es das heutige Dach, auf dem die Besucher stehen können, vor zu großen Temperaturschwankungen und einer damit verbunden Rissbildung schützen. Dazu erklärte Dahmen: "Wir haben an der Oberfläche des Burgdachs Temperaturen zwischen minus 20 und plus 80 Grad gemessen."

Die gestern geöffneten Deckenstellen wurden am Nachmittag provisorisch verschlossen - bis zu dem Zeitpunkt, an dem die "Freunde der Burg" ausreichend Spenden zusammenhaben und das Zeltdach aufgesetzt werden kann. Idee dazu ist es derzeit, die Holzkonstruktion am Boden zusammenzusetzen und mit einem Kran auf den Burgturm zu heben. "Auch dazu sind die jetzt begonnen Detailplanungen gut, herauszufinden, ob das der beste Weg ist", erläuterte Heinz-Peter Dahmen.

(RP)
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